Thüringer Stiftungswesen wächst: Zwölf Neugründungen 2021
In Thüringen hat sich die Zahl der Stiftungen in den vergangenen 15 Jahren verdoppelt. Engagierten sich 2006 noch 181 Stiftungen im Freistaat, so waren es Ende des vergangenen Jahres bereits 367, wie der Bundesverband Deutscher Stiftungen der Deutschen Presse-Agentur mitteilte. Mit einer Wachstumsrate von 3,4 Prozent im Jahr 2021 lag Thüringen damit über dem bundesdeutschen Durchschnitt von 3,2 Prozent. Im Schnitt kamen im Freistaat 17 Stiftungen auf 100.000 Einwohner.
Damit liege Thüringen bei der Stiftungsdichte vor den anderen ostdeutschen Flächenländern - im bundesweiten Vergleich allerdings auf einem der hinteren Plätze. Im Osten ist das Stiftungswesen nicht so ausgeprägt wie im Westen. Von den 24 650 rechtsfähigen Stiftungen bürgerlichen Rechts in Deutschland Ende vergangenen Jahres hatten den Angaben zufolge mehr als 88 Prozent ihren Sitz in den westlichen Bundesländern.
Das habe zum einen mit der historisch bedingten Vermögensungleichheit zwischen Ost und West zu tun, sagte die Generalsekretärin des Bundesverbandes, Kirsten Hommelhoff. Ein anderer Grund sei, dass sich in Ostdeutschland derartige bürgerschaftliche Engagement-Strukturen jahrzehntelang nicht entfalten konnten.
In Thüringen wurden im zweiten Corona-Krisenjahr 2021 zwölf neue Stiftungen gegründet (2020: 14 Neugründungen). Damit gab es während der Pandemie mehr Neugründungen als in den beiden Jahren zuvor mit jeweils acht. Die stiftungsfreundlichste Stadt in Thüringen bleibt dem Verband zufolge Jena. Mit 33 Stiftungen pro 100 000 Menschen schafft es die Universitätsstadt damit auf Platz 44 des Städterankings des Bundesverbandes Deutscher Stiftungen.
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