Thüringer Städte könnten nach Buga-Absage die Hand heben
Thüringer Städte könnten nach der Absage der Bundesgartenschau (Buga) in Rostock 2025 als Ausrichter nachziehen. In den ehemaligen Buga-Standorten Erfurt und Gera wurden Stimmen laut, die sich für eine nachträgliche Bewerbung aussprachen. In Gera, wo 2007 die Buga ausgetragen wurde, laufen nach Angaben einer Sprecherin gerade «interne Prozesse». Das Thema werde besprochen.
Die Rostocker Bürgerschaft hatte am Mittwoch mit deutlicher Mehrheit die Absage der Bundesgartenschau 2025 beschlossen. Es ist die erste Absage in der 70-jährigen Buga-Geschichte. Rostock erhielt den Zuschlag 2018.
Gera und Ronneburg hätten 2007 eine erfolgreiche Bundesgartenschau auf die Beine gestellt, sagte der parlamentarische Geschäftsführer und Justiziar der AfD-Bundestagsfraktion, Stephan Brandner, der den Vorschlag einbrachte. Die Region könne ein solches Großereignis für ihre weitere Entwicklung sehr gut gebrauchen.
Auch in Erfurt wird nur ein Jahr nach Abschluss 2021, als die Buga im Egapark und auf dem Petersberg ausgerichtet wurde, die Möglichkeit einer erneute Bewerbung intern besprochen. Bereits am Abschlusstag der Buga im Oktober hatte Erfurts Oberbürgermeister Andreas Bausewein (SPD) mit dem Geschäftsführer der Deutschen Bundesgartenschau-Gesellschaft, Jochen Sandner, über eine erneute Ausrichtung in der Thüringer Landeshauptstadt gesprochen. Damals hatte 2041 als nächstmöglicher Termin im Raum gestanden.
Die Gartenschauen werden in der Regel gut 15 Jahre im Voraus vergeben und konzipiert. Bei der Vergabe wird unter anderem auf eine gewisse regionale Verteilung geachtet. Dass Städte mehrfach zum Austragungsort werden, ist jedoch nicht neu. So gab es etwa in Berlin und Dortmund (Nordrhein-Westfalen) bereits zwei Bundesgartenschauen. Hamburg richtete die Schau bereits vier Mal aus.
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