Thüringer SPD will Mindestlohn von 15 Euro pro Stunde
Die Thüringer SPD hält die vorgeschlagene Mindestlohnanhebung im kommenden Jahr von 12,00 Euro auf 12,41 Euro pro Stunde für zu gering. Landesvorstand und Landesparteirat verlangten eine Erhöhung auf 15 Euro, teilte Landesgeschäftsführer Markus Giebe am Freitag in Erfurt. Die Forderung solle gemeinsam mit anderen SPD-Landesverbänden in die Diskussion der Bundespartei eingebracht werden. Der Vorschlag der Mindestlohnkommission von 12,41 Euro entspreche nicht der Lebenswirklichkeit in Zeiten steigender Preise.
«Wir brauchen einen Mindestlohn, der eine Rente über dem Grundsicherungsniveau garantiert. Wer ein Leben lang arbeitet, der darf am Ende des Berufslebens nicht zum Bittsteller werden», sagte der SPD-Chef und Innenminister Georg Maier nach Angabe der Partei. Die Renten in Thüringen seien laut Rentenatlas der Deutschen Rentenversicherung die geringsten deutschlandweit.
Wichtig aus SPD-Sicht sei eine höhere Tarifbindung der Thüringer Unternehmen. «Nicht einmal jeder zweite Arbeitnehmer in Thüringer profitiert von einem tarifgebundenen Arbeitsplatz und entsprechenden regelmäßigen Gehaltssteigerungen», sagte Maier. Im Wettbewerb um Fachkräfte sei das ein Standortnachteil.
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