Ein Schild «Arztpraxis» steht an der Straße., © Soeren Stache/dpa-Zentralbild/dpa/Symbolbild
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Thüringer Männer holten 2021 öfter medizinischen Rat ein

14.07.2022

In Thüringen haben im vergangenen Jahr mehr Männer einen Arzt kontaktiert. Das zeigen Datenanalysen von Krankenkassen. So nahmen rund 88 Prozent der männlichen Versicherten der Kaufmännischen Krankenkasse (KKH) 2021 ambulante Versorgung beim Allgemein- oder Fachmediziner in Anspruch. Im Vorjahr waren es nur knapp 86 Prozent, 2017 noch knapp 85 Prozent. «Bei einem Blick in die vergangenen fünf Jahre und darüber hinaus ist deutlich erkennbar, dass 2021 so viele Thüringer Männer beim Arzt waren wie schon lange nicht mehr», sagte eine Sprecherin.

«Der von der KKH beschriebene Trend ist auch in unseren Daten für Thüringen zu sehen», sagte eine Sprecherin der Krankenkasse AOK Plus. Waren 2020 knapp 89 Prozent der männlichen AOK-Versicherten mindestens einmal beim Arzt, suchten im vergangenen Jahr rund 92 Prozent eine Praxis auf. «Warum die Männer zum Arzt gingen, sagen uns die Daten nicht», erklärte die KKH-Sprecherin. Es sei aber zu vermuten, dass der Entwicklung nachgeholte Vorsorge-Termine aus dem Lockdown-Vorjahr sowie Corona-Erkrankungen zugrunde lägen.

Trotz des Anstiegs haben die Männer die Frauen noch lange nicht eingeholt. Nach wie vor besuchen deutlich mehr Frauen eine Arztpraxis. Die Quote stieg bei den Frauen 2021 mit 95 Prozent bei der KKH und 96 Prozent bei der AOK Plus im Vergleich zu den Vorjahren allerdings konstanter, um maximal einen Prozentpunkt an. Das Plus war den Daten zufolge somit nicht so groß wie bei den Männern. Einer der Gründe für diese Geschlechter-Schere sind etwa gynäkologische Früherkennungen und Vorsorgeuntersuchungen, die für Frauen regelmäßig anstehen und auch rege genutzt werden.

Die AOK Plus mit rund 980.000 Versicherten ist die größte Krankenkasse in Thüringen. Ihr gehört etwa die Hälfte der gesetzlich Krankenversicherten im Freistaat an. Die KKH versichert rund 48.000 Menschen in Thüringen.

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