Ein Radfahrer fährt durch den Paradies park auf einem Radweg., © Bodo Schackow/dpa-zentralbild/dpa/Archivbild
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Thüringer Kommunen wollen Radwege ausbauen

05.03.2022

Für Radwege wollen einige Thüringer Kommunen erheblich mehr Geld zur Verfügung stellen als bisher. In Weimar etwa sind im Jahr 2022 rund 1,3 Millionen Euro für die Radinfrastruktur vorgesehen, wie die Stadt mitteilte. Im Vorjahr hatte der Betrag bei lediglich 45.000 Euro gelegen. Auch in Gotha nimmt die Stadt dieses Jahr rund eine halbe Million Euro für Ausbau und Erhalt der Radwege in die Hand - im Vorjahr waren es knapp 300.000 Euro gewesen.

In Jena will die Stadt derzeit mit einer breiten Bürgerbeteiligung herausfinden, wo es bei der Radinfrastruktur klemmt. Auf einer Homepage sollen Bürger Netzlücken oder Gefahrenzonen einzeichnen. Auf der Basis soll dann ein Radverkehrsplan erstellt werden. Eingebunden sind dabei laut Stadt auch die Initiatoren des Radentscheids Jena.

Diese hatten vergangenes Jahr tausende Unterschriften für ein Bürgerbegehren gesammelt. Die Stadt stellte in der Folge in Aussicht, die Ausgaben für Radinfrastruktur von 22,50 Euro je Einwohner im Jahr 2023/2024 auf 45,00 Euro pro Kopf bis 2029/2030 zu verdoppeln.

Einen solchen Radentscheid gab es zuletzt auch in Weimar. Ende Dezember überreichten die Aktivistinnen und Aktivisten tausende Unterschriften an Oberbürgermeister Peter Kleine. Die Ziele der Initiative deckten sich weitgehend mit dem Radverkehrskonzept der Stadt und seien teils umsetzbar, sagte ein Sprecher. Positiv sei auch, dass die Aktivisten sich ebenfalls für die Belange von Fußgängern einsetzten.

Auch in Altenburg werde derzeit ein Verkehrskonzept erarbeitet, in das die Ergebnisse einer Bürgerbefragung aus dem Vorjahr einflössen, sagte ein Stadtsprecher. Ein erklärtes Ziel sei es, ein zusammenhängendes Radverkehrsnetz zu entwickeln. Im laufenden Jahr liege der Schwerpunkt aber noch auf Erhalt und Erneuerung der bestehenden Radwege.

Zum Jahresbeginn ergab eine Umfrage, dass Thüringen als deutlich fahrradunfreundlicher eingestuft wird als andere Bundesländer. Dem Fahrrad-Monitor Thüringen zufolge gaben 48 Prozent der Befragten der Radpolitik in den Kommunen die Schulnoten 1 bis 3. Im Bundesschnitt gaben 56 Prozent der Befragten ihren Kommunalpolitikern diese Noten. Knapp zwei Drittel der Befragten forderten mehr Radwege von der Politik in Thüringen. Für über die Hälfte gehörte eine bessere Trennung von Rad- und Autofahrern zu den dringlichsten Aufgaben.

© dpa-infocom, dpa:220305-99-393657/3

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