Das Wort «Besucher» ist auf einem Schild in der Innenstadt mit dem Zusatz «:innen» versehen., © Marijan Murat/dpa/Bildarchiv
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Thüringer Kommunen verzichten auf Gendersternchen

12.02.2022

Die Umsetzung geschlechtsneutrale Sprache stellt Thüringer Behörden vor Herausforderungen. «Da es aktuell keinen definierten Umgang mit geschlechtersensibler Sprache gibt, finden sich verschiedene Ausprägungen des Einsatzes in den verschiedenen Dokumenten und Veröffentlichungen», sagte Stefanie Braune, Leiterin der Stabsstelle Presse- und Öffentlichkeitsarbeit der Stadtverwaltung Jena. Eine Einschätzung, die sich auch auf ganz Thüringen übertragen lässt.

So werden den Sprechern zufolge etwa in den Verwaltungen der Städte Erfurt und Jena sowie im Kreis Gotha, im Wartburgkreis und im Kreis Schmalkalden-Meiningen möglichst neutrale Formulierungen, Paarformulierungen oder eine Kombination daraus verwendet. Andere Formen wie Gendersternchen, Doppelpunkte oder Unterstriche würden in der externen Kommunikation in der Regel nicht genutzt. Einzelne Ämter verwendeten aber mitunter solche Formulierungen.

Gabi Ohler, die Gleichstellungsbeauftragte des Landes Thüringens, empfiehlt im öffentlichen Sprachgebrauch die Verwendung neutraler Formulierungen in Kombination mit dem Gender-Doppelpunkt. Gerade diverse Menschen fühlten sich durch den alten Sprachgebrauch oft nicht wahrgenommen. Aktuell plane die Regierung eine Überarbeitung des Gleichstellungsgesetzes. Dabei werde auch geschlechtersensible Behördensprache Thema sein.

© dpa-infocom, dpa:220212-99-91026/2

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