Thüringer Forschungspreis für drei wegweisende Projekte
Der Thüringer Forschungspreis geht in diesem Jahr an Wissenschaftler aus Erfurt, Jena und Ilmenau. Wissenschaftsminister Wolfgang Tiefensee (SPD) zeichnete am Mittwoch in Jena drei Projekte zu Quantenphysik, Photokatalysatoren und historisch-kulturwissenschaftlicher Raumforschung aus. Die Verleihung fand erstmals seit 2019 wieder in Präsenz statt.
«In Thüringen wird wissenschaftliche Exzellenz groß geschrieben», sagte Tiefensee. Er sei stolz darauf, «wie wegweisend die Forschungsprojekte sind, an denen hier gearbeitet wird». Seit 1995 zeichnet der Freistaat jährlich herausragende wissenschaftliche Leistungen aus. Der Preis ist mit insgesamt 50.000 Euro dotiert.
In der Kategorie «Grundlagenforschung» wurde die Historikerin Susanne Rau von der Universität Erfurt ausgezeichnet. Das Forschungsprojekt der Professorin zielt darauf ab, Gesellschaften besser zu verstehen, indem ihre räumlichen Dimensionen analysiert werden und ihre historische Entwicklung beleuchtet wird.
Eine weitere Auszeichnung in der Kategorie «Grundlagenforschung» ging an Jörg Kröger von der Technischen Universität Ilmenau. Sein Projekt mache die Quantenwelt durch den Einsatz von Rastersondermikroskopen für die menschliche Anschauung zugänglich, hieß es. Neben der Abbildung einzelner Atome, Moleküle und des Wellencharakters der Materie gestalte der Forscher den Quantenkosmos.
In der Kategorie «Angewandte Forschung» erhielten Benjamin Dietzek-Ivanšić von der Universität Jena, Linda Zedler vom Leibniz-Institut für Photonische Technologien Jena und Carolin Müller von der Université du Luxembourg den Preis für ihr gemeinsames Projekt: Das Forschungsteam entwickelte ein optisches Messverfahren, das erstmals die bei der Photokatalyse Prozesse in bisher nicht erreichter zeitlicher Auflösung und Genauigkeit beobachten kann.
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