Thüringer Einwohnerzahl im ersten Halbjahr gewachsen
Der Zustrom von Ukraine-Flüchtlingen hat in Thüringen erstmals zu einem Einwohnergewinn in einem ersten Halbjahr geführt. Ende Juni wurden im Freistaat mehr als 2,12 Millionen Einwohner gezählt, wie das Statistische Landesamt am Dienstag in Erfurt mitteilte. Damit habe sich die Bevölkerungszahl erstmals in den ersten sechs Monaten eines Jahres seit 1991 erhöht - und zwar um 13.506 Menschen beziehungsweise 0,6 Prozent.
Grund hierfür ist, dass mehr Menschen in den Freistaat zogen (44.376) als abwanderten (21 963). Die Zahl der Zuzüge habe sich damit im Vergleich zum Vorjahreszeitraum um 98 Prozent erhöht, die der Fortzüge um 10,8 Prozent. Laut der Statistiker kamen von Januar bis Juni 18.634 Flüchtlinge aus der Ukraine nach Thüringen. Ohne die Zuwanderung aus der Ukraine hätte der Freistaat einen Einwohnerverlust von 5128 Personen verzeichnet.
Erstmals seit 1991 verbuchte den Angaben zufolge jeder Thüringer Landkreis in einem Halbjahr einen Einwohnerzuwachs. Den größten Einwohnergewinn hatte die Stadt Gera mit 1,5 Prozent.
Mit dem hohen Zuzug habe auch das Geburtendefizit ausgeglichen werden können. Im ersten Halbjahr wurden in Thüringen 6961 Kinder geboren und damit 592 Säuglinge oder 7,8 Prozent weniger als im Vorjahreszeitraum. Zugleich starben von Januar bis Juni 15.597 Menschen. Das waren rund 2000 Sterbefälle oder 11,3 Prozent weniger als im Vorjahreszeitraum. Darunter waren rund 1100 Todesfälle, die im Zusammenhang mit Covid-19 standen. Dies waren weniger als die Hälfte der Covid-19-Sterbefälle des Vorjahreszeitraumes.
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