Thüringen zahlt Firmen Bonus bei Energieumstellung
Thüringen startet ein weiteres Hilfsprogramm in der Energiekrise: Kleine und mittelgroße Firmen, die ihre Energieversorgung vom teuren Erdgas auf regenerative Energieträger umstellen oder in Energieeffizienz investieren, können einen Bonus erhalten, informierte Wirtschaftsminister Wolfgang Tiefensee (SPD) in Erfurt. Das dafür nötige Geld sei vom Haushaltsausschuss des Landtags freigegeben worden, bestätigte er auf Anfrage. Anträge auf den sogenannten «Dekarbonisierungsbonus» könnten damit sofort gestellt werden.
Laut Tiefensee geht es um die Umstellung von Betriebsprozessen auf erneuerbare Energien und energiesparende Verfahren. Für das neu aufgelegte Programm stünden zunächst bis zu fünf Millionen Euro zur Verfügung. Eine spätere Erhöhung werde bei großer Nachfrage geprüft. Anträge würden von der Thüringer Aufbaubank bearbeitet. Ein Teil des Geldes sei als Zuschuss bei größeren Investitionen von Firmen zur Energieeffizienzsteigerungen gedacht.
Thüringen setzte sein Hilfspaket für die Wirtschaft damit zügig um, erklärte der Minister. Vor einigen Tagen war bereits ein Existenzsicherungsprogramm offiziell gestartet. Mit dem Dekarbonisierungsbonus seien nun alle vom Land geplanten Hilfen und Unterstützungsangebote abrufbar.
Über den Dekarbonisierungsbonus - bis zu 15.000 Euro pro Projekt - sollen insbesondere Mittelständler dabei unterstützt werden, in der Produktion teure fossile Energien zu ersetzen. Gefördert würden erforderliche Anlagen und Geräte sowie Schulungen und Beratungen. Das neue Programm lehne sich an den «Digitalbonus Thüringen», den es seit Mitte 2018 mit einer zeitweisen Unterbrechung in diesem Jahr gebe.
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