Thüringen will Kontakte mit Großbritannien wieder ankurbeln
Thüringen fährt angesichts des momentan abflauenden Pandemiegeschehens seine außenwirtschaftlichen Aktivitäten wieder hoch. Am Sonntag sollte nach Angaben des Landeswirtschaftsministeriums eine gut 30-köpfige Delegation aus Wirtschaft und Wissenschaft nach Großbritannien starten. Ziele der von Minister Wolfgang Tiefensee (SPD) geleiteten Delegation sind London, Oxford, Coventry und Birmingham. Neben Treffen mit Vertretern von Wirtschaftsverbänden und Unternehmensbesuchen sind auch Treffen mit Abgeordneten des britischen Parlaments geplant.
Nach dem EU-Austritt Großbritanniens sollen die neuen Rahmenbedingungen für eine künftige Zusammenarbeit mit dem Land ausgelotet werden. «Corona, aber auch der Brexit haben schon jetzt deutliche Spuren in den Handelsbeziehungen Thüringens zu Großbritannien hinterlassen», sagte Tiefensee im Vorfeld der Reise. Zudem werde durch den Brexit auch der Wissenschaftsaustausch - insbesondere die Mobilität von Studierenden und Forschern - erheblich eingeschränkt.
Mehr als 250 Thüringer Unternehmen unterhalten den Angaben nach Exportbeziehungen zu Großbritannien, das laut Ministerium noch immer zu den wichtigsten Handelspartnern des Freistaats zählt - bei etwas gesunkener Bedeutung. 2019 lag das Land bei einem Warenvolumen von 1,1 Milliarden Euro auf Platz 2 der wichtigsten Thüringer Exportziele, von der Insel wurden Waren im Wert von 1,2 Milliarden Euro importiert. Inzwischen liegt das gesamte Handelsvolumen nur noch bei etwa 1,5 Milliarden Euro.
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