Thüringen: Vorerst kein Verbot extrem scharfer «Hot Chips»
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Thüringen: Vorerst kein Verbot extrem scharfer «Hot Chips»

14.11.2023

Die durch einen Internettrend bekannt gewordenen extrem scharfen «Hot Chips» sollen in Thüringen weiter verkauft werden dürfen. Anders als Bayern oder Baden-Württemberg plant der Freistaat kein eigenmächtiges Verbot, wie eine Sprecherin des Gesundheitsministeriums am Dienstag mitteilte. Allerdings hatte der tschechische Hersteller der «Hot Chip Challenge» später am Dienstag erklärt, das Produkt nicht mehr nach Deutschland zu liefern. Im Internet kursieren Videos von Minderjährigen, die die sehr scharfen Chips essen. Einige mussten nach dem Verzehr im Krankenhaus behandelt werden.

Ob es in Thüringen bereits Fälle gab, die im Krankenhaus endeten, werde nicht zentral erhoben, hieß es vom Gesundheitsministerium. Das Landesamt für Verbraucherschutz schätze die Chips aber als gesundheitsgefährdend ein - Grundlage dafür sei ein Gutachten aus Sachsen. Thüringen habe daher bereits zwei Lebensmittelwarnungen für das Produkt «Hot Chip Challenge» herausgegeben.

Warnhinweis könnte kommen

Künftig könnten auf den Verpackungen Warnhinweise angebracht sein, hieß es weiter. Dazu arbeite das Bundesinstitut für Risikobewertung gerade eine Stellungnahme aus, die für alle Länder verbindlich sei. «In diesem Sinne ist aktuell kein Verbot vorgesehen, sondern Thüringen wird sich dem bundesweit koordinierten Vorgehen anschließen», erklärte die Ministeriumssprecherin.

Den jüngsten Rückruf zu den Chips veröffentlichten die Behörden am Sonntag. Darin heißt es, die Menge des für die Schärfe zuständigen Capsaicin schwanke in den Proben erheblich und erreiche teils extrem hohe Werte. Folgen des Verzehrs könnten Erbrechen, Übelkeit oder Bluthochdruck sein. Es werde dringend empfohlen, die Chips generell nicht zu essen.

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© dpa-infocom, dpa:231114-99-940362/3

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