Thüringen legt neues Förderprogramm für Junglandwirte auf
Thüringen will jungen Landwirten bei der Übernahme von Höfen finanziell unter die Arme greifen. Dafür legt der Freistaat in diesem Jahr erstmalig ein Förderprogramm aus EU- und Landesgeldern in Höhe von 700.000 Euro auf, sagte Agrarministerin Susanna Karawanskij (Linke) der Deutschen Presse-Agentur. «Mit dieser zusätzlichen Förderung wollen wir jungen Fachkräften den Neueinstieg und Betriebsnachfolgen erleichtern und so den altersbedingten Generationenwechsel in der Thüringer Landwirtschaft unterstützen.»
Neugründer, Hofnachfolger und Nachfolger von Betriebsleitern, die nicht älter als 40 Jahre sind, erhalten laut der Ministerin eine staatliche Starthilfe von maximal 70.000 Euro. Der Zuschuss sei an Bedingungen wie Alter, Qualifizierung, Erstellung eines Geschäftsplans und Arbeitskräftebedarf geknüpft. Die Auszahlung erfolge in einem Zeitraum von drei Jahren.
«In vielen Thüringer Agrarbetrieben steht ein Generationenwechsel an», sagte Karawanskij. Nach aktuellen statistischen Zahlen werden von den rund 2700 privaten Agrarbetriebe in Thüringen 47 Prozent von Landwirten geführt, die 55 Jahre oder älter sind. Nur bei 360 Betrieben sei bislang die Nachfolge geklärt.
Es fehlten zunehmend junge Menschen, die eine Nachfolge antreten oder neue Betriebe gründeten, sagte die Ministerin. Bei der Neugründung eines Agrarbetriebs bestehe zudem eine große Hürde darin, dass die Landwirtschaft sehr kapitalintensiv sei. Hier sollen mit der neuen Förderung Anreize geschaffen werden, in eine Hofübernahme oder eine Betriebsneugründung zu investieren.
Im Ministerium liefen derzeit die letzten Abstimmungen zu den Förderbedingungen und den Grundlagen des Förderverfahrens. Karawanskij geht davon aus, dass im März die ersten Anträge für die neue Junglandwirteförderung beim Landesverwaltungsamt gestellt werden können.
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