Theater Erfurt kämpft mit Corona-Folgen
Kurzfristige Umbesetzungen und weniger Zuschauer: Thüringens Theater stellen die steigenden Infektionszahlen vor erneute Herausforderungen. So musste das Theater Erfurt bei seinem Neustart nach sechswöchiger Schließung bei der Premiere der Oper «Hoffmanns Erzählungen» von Jacques Offenbach am Samstagabend in mehrfacher Hinsicht improvisieren.
Am Dirigentenpult stand coronabedingt nicht Yannis Pouspourikas, sondern Stefano Cascioli, der nach Angaben von Intendant Guy Montavon sehr kurzfristig einspringen musste. Die Partie der Muse wurde für Florence Losseau von Alexandra Kadurina übernommen. «Es gibt ein bisschen Durcheinander, aber wir sind spielfähig», sagte Montavon. Mit Verweis auf die Schließung des Theaters seit dem 18. Dezember sagte der Intendant zum Publikum, «wie schön es ist, Sie hier zu sehen».
Nach Angaben einer Sprecherin fielen während der Schließung - einer Entscheidung des Pandemiestabs der Stadt Erfurt - etwa 50 Vorstellungen aus. Zudem musste die Uraufführung der Oper «Julie et Mao» auf die Spielzeit 2023/2024 verschoben werden.
Mit der Wiederaufnahme des Spielbetriebs werden nur 40 Prozent der Plätze in Erfurt vergeben. Das Premierenpublikum bei «Hoffmanns Erzählungen» musste die 2G-Plus-Regeln einhalten - Zutritt haben auch bei den nächsten Aufführungen nur Geimpfte und Genesene, die zusätzlich einen negativen Test vorlegen müssen. Die Testpflicht entfalle für Besucher, die geboostert seien, oder Geimpfte und Genesene, deren Immunisierung erst drei Monate zurückliegt, so die Sprecherin.
Die Sänger der Oper «Hoffmanns Erzählungen» mit Brett Sprague in der Titelrolle bekamen viel Applaus vom Premierenpublikum. Die Inszenierung von Balázs Kovalik, die das Verhältnis von Kunst und Macht im 20. Jahrhundert thematisiert, stieß auf geteilte Meinungen beim Publikum.
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