Das Logo und der Schriftzug «Thüringer Energie» auf dem Hauptsitz der Thüringer Energie AG., © Martin Schutt/dpa-Zentralbild/dpa/Symbolbild
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TEAG wegen Krieg Umbau der Energieversorgung

13.04.2022

Die Thüringer Energie AG (TEAG) erwartet nach dem Angriff Russlands auf die Ukraine eine Neuausrichtung der weltweiten Wirtschaftsbeziehungen. «Wenn - was absehbar erscheint - Europa sich von Russland abwendet, wird das den Umbau auch der deutschen Energieversorgung zur Folge haben», sagte TEAG-Vorstandssprecher Stefan Reindl am Mittwoch bei der Vorstellung der Bilanz für 2021. Dazu gehörten der beschleunigte Ausbau der erneuerbaren Energien und damit verbunden der Energienetze, der Umbau der Erdgasversorgung hin zum Wasserstoff sowie der schnellere Umstieg in Richtung Elektromobilität.

Für das Unternehmen bedeute dies, dass die TEAG vor gewaltigen Herausforderungen, steigenden Investitionen und wachsendem Bedarf an hoch qualifizierten Mitarbeitern stehe. Trotz der durch den Krieg bedingten Unsicherheiten strebe das Unternehmen auch in 2022 ein stabiles Geschäftsergebnis und weiteres Wachstum in seinen Kerngeschäften an.

Der kommunale Energiedienstleister zog trotz der Einschränkungen durch die Corona-Pandemie eine positive Bilanz für das Geschäftsjahr 2021. Mit einem Umsatz von rund 1,9 Milliarden Euro seien die Erlöse im Vergleich zu 2020 leicht zurückgegangen. Der Konzerngewinn vor Steuern liege mit 102 Millionen Euro genau auf Vorjahresniveau. Mit rund 188 Millionen Euro hätten die Investitionen ein neues Rekordniveau erreicht.

Der Schwerpunkt der Aktivitäten habe vor allem im Stromnetz mit Investitionen von über 66 Millionen Euro gelegen. Bedingt durch die stetig wachsende Einspeisung von regenerativen Energien sei der Neubau der 110-Kilovolt-Leitung von Vieselbach nach Erfurt-Ost auf der vorhandenen Trasse erforderlich geworden. Bedeutende Investitionen seien weiterhin die Ersatzneubauten der Umspannwerke Remptendorf und Hermsdorf sowie des innerstädtischen Umspannwerks Jena-Hardenbergweg gewesen. Die weiteren Investitionen verteilten sich den Angaben auf die Sparten Erdgasnetz, Erzeugung und Wärme, Telekommunikation und intelligente Messsysteme.

Weiter gewachsen ist im vergangenen Jahr nach Reindls Angaben auch das Ladenetz für E-Mobilität. So verfügte das öffentliche Ladenetz, das die TEAG und die Thüringer Stadtwerke gemeinsam betreiben, zum Jahresende über rund 1000 öffentlich zugängliche Ladepunkte. Besonders im Fokus steht dabei superschnelles Laden.

© dpa-infocom, dpa:220413-99-906304/2

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