Taufen an der Kneipp-Anlage: Protestanten feiern Tauffeste
Seen, Flüsse oder sogar eine Kneipp-Anlage: Auch an ungewöhnlichen Orten planen Gemeinden der Evangelischen Kirche in Mitteldeutschland (EKM) rund um den 24. Juni Tauffeste und Gottesdienste. So ist etwa in Wurzbach (Saale-Orla-Kreis) laut Mitteilung der EKM vom Dienstag im Alten Freibad ein Open-Air-Gottesdienst mit zwei Taufen am 24. Juni geplant. Am selben Tag lädt der Kirchenkreis Eisleben-Sömmerda zu einem Tauffest mit achtzehn Täuflingen mit Chor und Band an den Fluss Unstrut bei Roßleben-Wiehe (Kyffhäuserkreis). Etwas später, am 9. Juli, soll ein Taufgottesdienst mit Fest an der Popperöder Quelle in Mühlhausen gefeiert werden. Besonders ungewöhnlich wird es am 3. September in Dornburg-Camburg (Saale-Holzland-Kreis). Dort soll es Taufen an der Kneipp-Anlage mit einem anschließenden Fest geben.
In den großen christlichen Kirchen gilt die Taufe als ein wichtiges Sakrament, mit dem die Täuflinge in die Glaubensgemeinschaft aufgenommen werden. Symbolisch wird dafür Wasser verwendet: entweder mit ein paar Tropfen auf dem Kopf oder auch durch das gesamte Unter- und Auftauchen der Täuflinge. In der katholischen Kirche werden Taufen in der Regel nur in Kirchen oder Kapellen durchgeführt.
Der 24. Juni ist ein beliebter Tag für Taufen, da er dem Andenken an Johannes dem Täufer gewidmet ist. Er gilt als Prophet vom Auftreten Jesu. Zum sogenannten Johannistag wurden über die Jahrhunderte viele Bräuche, die eigentlich mit dem Mittsommerfest zur Sonnenwende am 21. Juni verbunden waren, übernommen. So brennen in einigen Regionen noch heute Johannisfeuer, die auf heidnische Riten zurückgehen.
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