Die Sonne scheint hinter dem Bohrturm für eine Tiefbohrung zur Erkundung der Kalilagerstätte unter dem Ohmgebirge am nördlichen Rand von Worbis., © Martin Schutt/dpa-Zentralbild/dpa/Archivbild
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Südharz Kali: Weiterer Schritt für Genehmigung von Bergwerk

21.06.2023

Der Bergbauentwickler Südharz Kali GmbH ist in das Genehmigungsverfahren für den Bau eines Kali-Werkes in Nordthüringen gestartet. Die ersten Papiere seien an das Thüringer Landesverwaltungsamt in Weimar gegangen, teilte das Unternehmen am Mittwoch in Erfurt mit. Die vollständigen Unterlagen für das Raumordnungsverfahren für das Großprojekt würden im vierten Quartal 2023 eingereicht. Kali wird für die Produktion von Dünger benötigt.

Derzeit gebe es zwei Optionen für das Projekt. Eine sei die Umsetzung im Bereich Bernterode unter Nutzung bestehender bergbaulicher Infrastruktur. Bernterode im Eichsfeldkreis hat wie auch andere Orte in Thüringen eine lange Tradition im Kali-Bergbau. Mehrere Gruben in Nordthüringen südlich des Harzes waren nach der Wiedervereinigung geschlossen worden - teils gegen hartnäckigen Widerstand der Bergleute wie in Bischofferode.

Die zweite Option sei der Bau eines neuen Schachtzugangs im Bereich der Gemeinde Haynrode ebenfalls im Eichsfeld. Zudem werde ein Industriegebiet in Leinefelde als Standort für die Rohsalzaufbereitung und für Transport und Logistik in Betracht gezogen, teilte das Unternehmen mit.

Der Vorstandschef der Südharz-Muttergesellschaft South Harz Potash, Luis da Silva, sprach von einem Meilenstein für ein mögliches Wiederaufleben des Bergbaus im Südharz-Revier. «Die Region hat großes Potenzial für Kalibergbau in der Mitte Deutschlands», sagte er. Die Geschäftsführerin der Südharz Kali GmbH, Babette Winter, verwies auf eine große Unterstützung in der Region. «Wir bemühen uns für unser Projekt, ein Gleichgewicht zwischen wirtschaftlicher Entwicklung und Umweltschutzaspekten herzustellen», sagte Winter.

Die Chance, dass der traditionelle Kali-Bergbau in Nordthüringen wiederbelebt wird, ist damit gestiegen. Die Vorkommen im Thüringer Eichsfeld seien rentabel, hatte 2022 eine Studie im Auftrag der Südharz Kali GmbH ergeben. Es waren Bohrungen bei Worbis und Haynrode im Ohmgebirge veranlasst worden.

© dpa-infocom, dpa:230621-99-136096/2

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