Südharz Kali GmbH startet Bohrung nach Lagerstätte
Die Südharz Kali GmbH beginnt in Nordthüringen mit Bohrungen zur möglichen Erschließung einer Kali-Lagerstätte. Eine Bohranlage nahe der Ortslage Haynrode solle Kalisalzkerne aus fast 700 Metern Tiefe gewinnen, teilte das Unternehmen mit Sitz in Berlin am Mittwoch mit. Für die Arbeiten würden rund vier Wochen veranschlagt. Geprüft werden soll das Potenzial des Reviers in Nordthüringen, in dem bis kurz nach der Wiedervereinigung mehrere Kali-Gruben, darunter die in Bischofferode, betrieben worden waren.
«Trotz zum Teil winterlicher Bedingungen sind wir mit unseren Vorbereitungen im Zeitplan geblieben», erklärte Jason Wilkinson, Geschäftsführer der Südharz Kali GmbH. Er sprach von einer Bestätigungsbohrung, für die die Genehmigung der zuständigen Behörden vorläge.
Das Bohrgerät, das in einen speziellen Lkw integriert sei, wiege 43 Tonnen und sei knapp 18 Meter hoch. Jeder Bohrkern sei etwa drei Meter lang. Insgesamt sollen Bohrkerne mit einer Gesamtlänge von rund 160 Metern gewonnen werden. Begleitet werde das Projekt von dem Thüringer Ingenieurunternehmen Ercosplan.
Das Bohrloch werde nach Abschluss der Arbeiten wieder vollständig gefüllt. Geplant sei eine zweite Bestätigungsbohrung im Ohmgebirge nahe Worbis, um das Kalivorkommen auch physisch bewerten zu können. Das Bergwerkseigentum «Ohmgebirge» sei eines von drei, die das Unternehmen im Revier Südharz erworben habe.
Die Südharz Kali GmbH ist nach eigenen Angaben die Tochter der in Australien gegründeten South Harz Potash Ltd. Die Projektentwicklung erfolge von Erfurt aus. Das Unternehmen hatte nach der Prüfung der Kali-Lagerstätten mittelfristig den Betrieb eines Bergwerks nicht ausgeschlossen.
In den vergangenen Jahren war das Potenzial der Kali-Lagerstätten im Norden Thüringens immer wieder erkundet worden - unter anderem vom Kali-Konzern K+S AG (Kassel), der im thüringisch-hessischen Grenzgebiet an der Werra mehrere Gruben mit mehreren Tausend Bergleuten betreibt.
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