Stürmisches Wetter in Thüringen - auch Hochwasser erwartet
Nordhausen/Eisenach/Suhl/Jena - Umgestürzte Bäume und abgebrochene Äste auf den Straßen. Das Sturmtief «Zoltan» ist durch Thüringen gefegt. Zudem sind die Pegelstände an Flüssen nach heftigen Regenfällen vielerorts gestiegen. Prognosen zufolge rechnet das Landesamt für Umwelt bei weiterem starken Regen zum Weihnachtswochenende in manchen Gebieten mit Hochwasser.
Ein hoher Wasserstand und Strömungsdruck hatten am frühen Freitagmorgen bereits die Bergung eines Toten aus einem Fluss bei Hildburghausen erschwert. Warum der Mann in der Nacht zu Freitag in den Fluss gefallen ist, sei noch nicht endgültig geklärt, so die Polizei. Bei dem Toten handelte es sich den Angaben zufolge um einen 64-Jährigen, der regelmäßig das Wasser an dem Mühlenwehr reguliert haben soll, in dessen Nähe er geborgen wurde.
Vor allem im Landkreis Nordhausen war die Feuerwehr wegen «Zoltan» gefragt, wie die Polizei am Freitag mitteilte. Vielerorts mussten die Helfer umgestürzte Bäume beseitigen, die Straßen blockierten. In Ilfeld kam ein Auto witterungsbedingt von der Straße ab. In der Gemeinde Hohnstein sei eine Straße überflutet worden. Auch im Eichsfeld hatten die Einsatzkräfte demnach gut zu tun, um die Straßen von Ästen und umgestürzten Bäumen zu befreien. Drei Autounfälle seien in diesem Zusammenhang bekannt geworden.
Im Wartburgkreis mussten die Feuerwehrleute 19 Mal vom frühen Donnerstagabend bis spät in die Nacht zu Freitag hinein ausrücken, wie das Landratsamt informierte. Auch dort ging es vor allem um Bäume und Äste, die abgebrochen waren und auf Straßen lagen. Auch mussten Autobesitzer ausfindig gemacht werden: Deren Fahrzeuge parkten unter einem schweren Ast, der herabzustürzen drohte.
Von zig Einsätzen sprach auch die Polizei in Suhl. Auch in der Region im Süden Thüringens mussten vor allem Bäume, die auf Straßen gestürzt waren, beseitigt werden, hieß es. Ein Auto sei in Meiningen über einen großen Ast gefahren und dabei beschädigt worden.
In Jena musste die Feuerwehr der Stadtverwaltung zufolge bis Freitagmorgen sieben Mal ausrücken, um etwa herabgefallene Äste oder vom Wind verwehte Gegenstände zu beseitigen.
Auch für Bahnreisende hatte der kräftige Wind Folgen: Im Nah- und Regionalverkehr auf der Schiene mussten sie sich auf Verspätungen einstellen. Züge der Erfurter Bahn fuhren zeitweise langsamer als sonst, wie das Unternehmen am Freitag auf seiner Internetseite mitteilte. Auch der Verkehr der Deutschen Bahn war nach DB-Angaben bundesweit beeinträchtigt. Umleitungen von ICE-Zügen zwischen Erfurt und Frankfurt und Verspätungen gehörten zu den Folgen.
Links
© dpa-infocom, dpa:231222-99-385467/3