Studie: Soja reduziert CO2-Belastung in Eier-Produktion
Thüringens Agrarministerin Susanna Karawanskij (Linke) sieht im Einsatz von gentechnikfreiem und regionalem Soja in der Geflügelhaltung ein großes Potenzial, um aktiv das Klima zu schützen. Eine Studie zeige, dass unter anderem durch den Verzicht auf Soja aus Nord- und Südamerika und die Fokussierung auf europäische Zulieferer etwa der Thüringer Geflügelhof Teichweiden bei Rudolstadt (Saalfeld-Rudolstadt) seinen ökologischen Fußabdruck um 49 Prozent reduzieren konnte, so Karawanskij am Donnerstag bei der Vorstellung der entsprechenden Studie in Erfurt.
Seit sieben Jahren setzt die Geschäftsführerin des Geflügelhof Teichweiden, Annerose Blöttner, im Legehennenfutter gentechnisch unverändertes Soja aus europäischem Anbau ein. Im Vergleich zum deutschen Durchschnitts-Ei mit 2,9 Kilogramm CO2 pro Kilogramm Ei vermeiden die Teichweidener Eier demnach 1,4 Kilogramm CO2 pro Kilogramm Ei.
Von der Umstellung der Fütterung auf Soja aus der Donauregion profitierten neben der Umwelt auch Landwirte, sagte Susanne Fromwald vom Verein Donau SojA. Sie sieht ein riesiges Anbau-Potenzial in Thüringen. Unter anderem das Altenburger Land, die Region um Gotha und bei Sömmerda böten sich als potenzielle Anbauregionen für Eiweiß und insbesondere Soja in Thüringen an.
2021 wurde gerade ein mal auf 400 Hektar in Thüringen Soja angebaut. Das entspricht 0,1 Prozent der Agrarflächen. Ein Großteil des in Thüringen genutzten Sojas kam zuletzt aus der Ukraine.
Noch seien die Züchtungserfolge nicht so, dass Landwirte großflächig umstiegen, sagte Agrarministerin Karawanskij. Aber: «Neben dem stärkeren Anbau von heimischen Eiweißpflanzen unterstützen wir Initiativen, die ökologisch und sozial verantwortliche Lieferketten im Agrarbereich etablieren.» Sie hoffe, «dass das Beispiel des Geflügelhofs in Thüringen Schule macht».
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