Stiftung: Kultur- und Forschungsarbeit der DDR untersuchen
Die Klassik Stiftung Weimar möchte die Arbeit und das Wirken von Kultur- und Forschungseinrichtungen zur DDR-Zeit untersuchen. Dabei soll es laut Stiftung auch um deren Vorgängerinstitution gehen, die 1953 gegründeten Nationalen Forschungs- und Gedenkstätten der klassischen deutschen Literatur in Weimar (NFG). Unerforschte Leerstellen der NFG-Geschichte sollten so gefüllt werden, sagte Stefanie Freyer, Referentin für Forschung. Vor allem aber solle eine «neue, komplexere Sicht auf Kultur- und Forschungsinstitutionen in der DDR aus dem Heute» erarbeitet werden.
«Es soll aber keine Nabelschau betrieben, sondern auch auf andere Institutionen geschaut werden», so Freyer. Nur so erkläre sich anhand von Unterschieden und Gemeinsamkeiten die spezifische Situation von Kultur- und Forschungsarbeit in der der DDR. «Bisher wurde das nur partiell betrieben und sich zumeist ganz klassisch auf Führungspersonen konzentriert.» Jetzt sollen alle Ebenen in den Fokus rücken und das bisher unsichtbare Innenleben in sichtbare Geschichte umgewandelt werden, formuliert Freyer den Anspruch.
Eine wissenschaftliche Tagung in Weimar, die bis Freitag läuft, macht den Auftakt für das Projekt. Für dieses gelte es nun, Gelder einzuwerben, so Freyer. Auch Zeitzeugenprojekte sind dafür geplant. Als Teil der Tagung ist für Donnerstag eine öffentliche Podiumsdiskussion geplant, unter anderem mit der Direktorin der Bundesstiftung zur Aufarbeitung der SED-Diktatur, Anna Kaminsky.
Links
© dpa-infocom, dpa:230601-99-898875/2