Stiftung gibt drei Millionen Euro für Goethe-Wohnhaus
Große Spende vor bitterem Hintergrund: Zur Restaurierung der Innenräume von Goethes Wohnhaus in Weimar steuert die Deutsche Stiftung Denkmalschutz drei Millionen Euro bei. Einen entsprechenden Fördervertrag übergab der Stiftungsvorstand Steffen Skudelny an die Präsidentin der Klassik Stiftung Weimar.
Das zum Unesco-Welterbe gehörende Wohnhaus des Dichters Johann Wolfgang von Goethe (1749-1832) ist eine Liegenschaft der Klassik Stiftung. Die Kultureinrichtung hatte umfangreiche Pläne für die Sanierung des Hauses geschmiedet, diese müssen nun aber abgespeckt werden: In Aussicht gestellte zusätzliche Mitteln kommen doch nicht.
Wohnhaus bedeutsames Kulturzeugnis
Das Wohnhaus sei ein wichtiges Zeitzeugnis deutscher Geschichte, sagte Skudelny. «Wir sind daher auch ein wenig stolz, am Erhalt dieses Gebäudes, in dem der deutsche Dichter Goethe ein halbes Jahrhundert gewohnt und Geschichte in Deutschland und Europa mitgestaltet hat, mitwirken zu können.»
Ulrike Lorenz, Präsidentin der Klassik Stiftung, sagte: «Dank der großzügigen Unterstützung der Deutschen Stiftung Denkmalschutz können nach den von der öffentlichen Hand finanzierten Instandsetzungsarbeiten an der Gebäudehülle und Elektrik die kostbaren Oberflächen der historischen Innenräume der Beletage restauriert werden.» Ziel sei es, die Liegenschaft als zentrale Kulturerbe für kommende Generationen zu bewahren und erlebbar zu machen.
Goethe wohnte bis zu seinem Tod in dem 1709 errichteten Haus in Weimars Innenstadt. Er arbeitete dort, hatte dort umfangreiche Sammlungen von Kunst- und Naturwissenschaftliche und Empfang viele Besucher. Heute ist es Teil des Goethe-Nationalmuseums.
Dämpfer bei Finanzierung der Sanierung
Für die Sanierung des über Deutschland hinaus bekannten Literaturdenkmals hatte die Klassik Stiftung ursprünglich mit 35 Millionen Euro gerechnet. Nun teilte die Stiftung mit, dass der Finanzrahmen kleiner ausfalle.
Bund und Freistaat investieren demnach über den regulären Haushalt der Stiftung vorerst nur 13 Millionen Euro in die reine Substanzerhaltung. Ursprünglich hatte allein der Bund rund 17,2 Millionen Euro für das Projekt in Aussicht gestellt. Immerhin bleibe es dabei: Zusätzlich 10 Millionen Euro von Stiftungen und Spender sollen etwa auch in den Hausgarten und den Gartenpavillon fließen.
Am Baubeginn 2026 - nach dem 2025 die Ankunft Goethes in Weimar vor 250 Jahren gefeiert wird - hält die Stiftung bislang unter Vorbehalt fest. Die Hoffnung sei, die Arbeiten bis Ende 2028 abzuschließen.
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