Das Schloss Friedenstein in Gotha., © Bodo Schackow/dpa-Zentralbild/dpa/Archivbild
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Stiftung Friedenstein will Sammlungen bekannter machen

22.02.2023

Die Stiftung Schloss Friedenstein in Gotha will mit ihren Sammlungen sichtbarer und bekannter werden. Dafür stünden in den nächsten Jahren Millionen an Zuwendungen für verschiedene Projekte bereit, die Zahl der Stiftungsmitarbeiter sei auf 73 fast verdoppelt worden, sagte Stiftungsdirektor Tobias Pfeifer-Helke am Mittwoch in Gotha. Für die Digitalisierung der Bestände, die Museumspädagogik und die Vermarktung erhalte die Stiftung bis 2027 rund 52,5 Millionen Euro an Bundes- und EU-Mitteln.

So sei bereits zu Beginn des vergangenen Jahres die Digitalisierung der Münzsammlung angelaufen. Bis Dezember 2023 sollen zunächst 70.000 Münzen fotografiert und mit den technischen Kerndaten erfasst werden, sagte der Projektleiter «Gotha transdigital», Thomas Huck. Bis jetzt seien rund 44.000 Objekte erfasst worden. In diesem Jahr werde zudem mit der Digitalisierung der Grafikbestände begonnen.

Mit «Gotha-digital» soll außerdem den Angaben nach im April ein Sammlungs- und Präsentationsportal für Friedenstein online gehen. Die Webseite führe die digitalen Objekte, Sammlungen und Ressourcen aus Archiv, Bibliothek und Museen des Friedensteins zusammen und mache diese für Wissenschaft und Öffentlichkeit zugänglich. Zum Gothaer Sammlungsschatz gehören nach eigenen Angaben mehr als zwei Millionen Objekte aus Kunst, Kultur, Wissenschaft und Natur.

Geplant ist in diesem Jahr außerdem die Eröffnung einer Friedenstein-Dependance in der Gothaer Innenstadt für Veranstaltungen, Workshops und Ausstellungen. Die große Sonderausstellung im Herzoglichen Museum widmet sich in diesem Jahr den Freimaurern und Mysterien Ägyptens. Die Ausstellung gewährt ab Ende April Einblicke in die frühe Phase der Freimaurerei in Thüringen.

Rund 150 Exponate, darunter auch Kleidungsstücke und Ritualgegenstände geben den Angaben nach Aufschluss darüber, wer die Mitglieder der Freimaurerloge waren und wie die geheimen Sozietäten gesellschaftlich wirkten. Neben der Freimaurerei und dem Illuminatenorden in Gotha während der Regentschaft Ernsts II. von Sachsen-Gotha-Altenburg nehme die Schau bis Mitte Oktober auch die Mysterienkultur des Alten Ägyptens in den Blick, hieß es weiter.

Stiftungsdirektor Pfeifer-Helke verwies auf einen Zuwachs bei den Besucherzahlen. Im vergangenen Jahr habe die Stiftung mehr als 143.200 Gäste gezählt und damit das Vor-Corona-Niveau noch übertroffen (2019: 131.610 Besucher). Ziel der Stiftung ist es, künftig in neuen Strukturen zu arbeiten und die verschiedenen Zuständigkeiten für Sammlungen und Gebäude unter dem Dach einer neuen Friedenstein-Stiftung zu vereinen.

© dpa-infocom, dpa:230222-99-693248/3

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