Stammbuch von Winsheim kehrt zurück ins Lutherhaus
Nach fast fünf Jahrzehnten kehrt das Stammbuch des Theologen Valentin Winsheim zurück ins Lutherhaus nach Wittenberg. Das Buch, das auch einen handschriftlichen Eintrag des berühmten Theologen Philipp Melanchthon beinhaltet, war 1976 aus der damaligen Dauerausstellung gestohlen worden, wie die Stiftung Luthergedenkstätten in Sachsen-Anhalt am Dienstag mitteilte.
Aus den insgesamt 34 Einträgen aus dem 16. Jahrhundert hat der Eintrag Melanchthons für die Stiftung eine besondere Bedeutung: Er zitiert darin auf Griechisch den Kirchenvater Epiphanius und führt das Zitat mit eigenen erklärenden Worten auf Latein weiter.
Die Geschichte des historischen Poesie- oder Freundschaftsalbums hat ihren Ursprung der Stiftung zufolge in Wittenberg. So hätten unter anderem Studenten ihrem Lehrer eines ihrer gedruckten Werke vorgelegt und um einen Eintrag gebeten. Widmungen der Wittenberger Reformatoren wie Luther und Melanchthon waren dabei sehr beliebt. Winsheim war als Pastor in Thüringen tätig, woher sich die beiden Theologen kannten, ist bisher unbekannt.
Das Buch kam den Angaben zufolge bei einer Auktion in den Besitz der Berliner Staatsbibliothek. Es werde nun zurückgegeben und zukünftig Bestandteil der Dauerausstellungen im Luther- oder Melanchthonhaus sein.
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