Stadt Jena für Verlängerung grundlegender Corona-Regeln
Die Stadt Jena hat an den Landtag appelliert, den Weg für eine Verlängerung grundlegender Corona-Schutzmaßnahmen in Thüringen freizumachen. In einem am Dienstag veröffentlichten Appell machen sich die Spitzen der Stadtverwaltung vor allem für das weitere Tragen einer Schutzmaske stark. Die Stadtspitze teile das Ansinnen der Landesregierung zur uneingeschränkten Verlängerung grundsätzlicher Infektionsschutzmaßnahmen, heißt es in dem am Dienstag veröffentlichten Appell, der unter anderem von Oberbürgermeister Thomas Nitsche (FDP) und Dezernent Benjamin Koppe (CDU) unterzeichnet ist. Die Kommunalpolitiker verwiesen unter anderem auf die hohen Infektionszahlen.
In Thüringen lag die Corona-Inzidenz laut Robert Koch-Institut am Dienstag bei knapp 2018, in Jena bei mehr als 3000. Aktuell seien erneut Gemeinschaftseinrichtungen wie Schulen und Pflegeheime von der Pandemie betroffen, so die Kommunalpolitiker. Sie könnten ihren Betrieb kaum aufrechterhalten. In den Kliniken gebe es einen «nie da gewesenen» Krankheitsstand, der auch die medizinische Versorgung gefährden könne.
«Keine seriöse wissenschaftliche Quelle empfiehlt in der aktuellen Infektionslage, welche allein schon durch die Vielzahl der gleichzeitigen Krankheitsfälle überall Einschränkungen des öffentlichen Lebens mit sich bringen, Maßnahmen des Basisschutzes wie das Tragen einer Mund-Nasen-Bedeckung einzustellen», erklärten sie.
In Thüringen will die rot-rot-grüne Koalition die bestehenden Corona-Maßnahmen über den 2. April hinaus verlängern. Für Donnerstag ist dazu eine Sondersitzung des Landtages einberufen worden. Eine Mehrheit scheint allerdings sehr ungewiss. Die CDU-Fraktion ist bisher dagegen. Der Regierungskoalition fehlen vier Stimmen an der Mehrheit im Parlament.
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