Zuckertüten liegen bei Einschulung in einem Bollerwagen., © Robert Michael/dpa-Zentralbild/dpa/Symbolbild
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Sprachdefizite und Übergewicht bei vielen Schulanfängern

18.08.2023

Der Anteil der Schulanfänger in Thüringen mit Problemen wie Sprachdefiziten oder Übergewicht bleibt verhältnismäßig hoch. Bei den Einschulungsuntersuchungen der Schuljahre 2017/18 bis 2021/22 wiesen meist mehr als ein Viertel der Kinder Sprachstörungen auf, wie das Landesverwaltungsamt auf Anfrage mitteilte. Jungen sind häufiger betroffen als Mädchen. Übergewicht schleppten in diesem Zeitraum zwischen 12 und knapp 16 Prozent der Erstklässler mit sich herum. Der höchste Anteil wurde hier im Schuljahr 2020/21 erreicht, als die Schulen wegen der Corona-Pandemie teils monatelang geschlossen waren und Schulkinder zu Hause lernen mussten.

Auch der Anteil der Abc-Schützen, die von den Gesundheitsämtern als krankhaft fettsüchtig eingestuft werden, fiel 2021/22 deutlich höher aus (7,8 Prozent) als zuvor. Im immer noch pandemiegeprägten Schuljahr 2021/22 ging der Anteil übergewichtiger Kinder zwar wieder etwas zurück, er lag mit 13,5 Prozent aber immer noch über dem Vor-Pandemie-Niveau. Das gilt auch für die Kinder mit Adipositas (Fettsucht), dies betraf 6,6 Prozent der Schulanfänger.

Kinderärzte haben wiederholt darauf hingewiesen, dass die Lockdowns mit den langen Schulschließungen Bewegungsmangel und Übergewicht bei Schulkindern gefördert hatten.

Verhaltensauffälligkeiten wiesen in dem Fünfjahreszeitraum zwischen 13,4 und 16,5 Prozent der Mädchen und Jungen auf, Bewegungsdefizite zwischen 11,8 und 14,1 Prozent.

In Thüringen erhalten am Wochenende fast 19.600 Kinder ihre Zuckertüten. Die Ergebnisse der Vorschuluntersuchungen für diese Erstklässler liegen laut Landesverwaltungsamt noch nicht vor, auch die des vorherigen Schuljahres 2022/23 sind der Sprecherin zufolge noch nicht vollständig erfasst.

© dpa-infocom, dpa:230818-99-876682/2

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