Speerwerfer Röhler peilt Olympia 2024 in Paris an
Thomas Röhler peilt nach vielen Verletzungsrückschlägen Olympia 2024 in Paris an. Der Speerwurf-Olympiasieger von Rio de Janeiro sieht sich selbst auf einem guten Weg zurück in die Weltspitze. «Kurzfristig will man natürlich immer mehr, aber da muss man realistisch bleiben. Langfristig gesehen sind wir sehr happy mit der Leistung», sagte der 31 Jahre alte Röhler der «Thüringer Allgemeinen» (Freitag).
Der fünffache deutsche Meister vom LC Jena beklagte immer wieder Rückenprobleme. Von seiner Bestleistung von 93,90 Meter, die 2017 deutschen Rekord bedeuteten, ist er noch weit weg. Vor zwei Wochen warf er beim internationalen Anhalt-Meeting in Dessau seine Saisonbestweite von 78,23 Metern – gleich im ersten Versuch. «Es geht auch nicht darum, alles auf eine Karte zu setzen, den Moment künstlich heraufzubeschwören. Es geht nur Schritt für Schritt, Woche für Woche», sagte Röhler, der mit dieser Weite auf Rang drei der deutschen Jahresbestenliste steht. Seine Trainingsleistungen seien vielversprechend, die Weiten der Würfe im Durchschnitt schon wieder so gut wie in besseren Jahren. Jetzt möchte er alles mit höherer Geschwindigkeit angehen.
«Ich brauche noch mehr Wettkämpfe», betonte er. Nächste Station vor den deutschen Meisterschaften am 8./9. Juli in Kassel ist ein Wettkampf in Estland. «Die ganze Saison ist ein Lernprozess. Wenn es bis September dauert, bis der Speer wieder richtig weit fliegt, dann ist das so», sagte Röhler und erklärte, dass die extreme Weitenjagd der vergangenen Jahre im Speerwurf ihren Tribut forderte. «Man sieht ja, wie viele mit Verletzungen zu kämpfen haben. Wir haben die Speerwurf-Fans verwöhnt, müssen mal wieder an 2012 erinnern, wo der Olympiasieg mit 84 Metern weggegangen ist», meinte Röhler. Den Sieg in Dessau-Roßlau hatte sich Weltmeister Anderson Peters aus Grenada mit 81,18 Metern geholt.
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