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SPD und Linke beklagen Gehaltsunterschiede bei Mann und Frau

06.03.2022

Die Thüringer Fraktionen von SPD und Linke haben auf eine Lücke zwischen den Löhnen von Männern und Frauen aufmerksam gemacht. «Geringes Gehalt bedeutet auch für die Zukunft eine geringe Rente und ein hohes Risiko von Altersarmut», erklärte die arbeitspolitische Sprecherin der Thüringer Linke-Fraktion, Lena Saniye Güngör am Sonntag. Demnach verdienten Frauen in Deutschland im Schnitt knapp 18 Prozent weniger als Männer.

Zurückzuführen seien die Unterschiede vor allem auch auf die Beschäftigungsverhältnisse. «Frauen arbeiten überwiegend in Teilzeit, Minijobs oder prekären Berufen - Beschäftigungsverhältnisse, die meist mit einem niedrigen Gehalt entlohnt werden», so Güngör. Die Corona-Pandemie habe Ungleichheiten verstärkt. «Es ist jetzt dringend geboten, entgegenzusteuern», sagte Güngör. Sie forderte eine Neustrukturierung der Arbeitswelt.

Die SPD-Arbeitsmarktpolitikerin Diana Lehmann sprach sich für mehr Transparenz bei den Gehältern aus und forderte Tarifverträge. Auch sie sieht eher eine Verstärkung der Probleme in der Corona-Pandemie. «Durch die Corona-Pandemie sind überwunden geglaubte Rollenbilder wieder vermehrt in die Lebenswirklichkeit von Frauen zurückgekehrt. Sie bleiben zu Hause, wenn Kita und Schule geschlossen sind», sagte Lehmann. Frauen leisteten mehr Fürsorge, was dazu führe, dass sie «öfter in Teilzeit arbeiten und ihre Arbeit grundsätzlich weniger anerkannt ist, dass sie meist längere Phasen der Erwerbslosigkeit haben, wodurch sie weniger Rente beziehen».

Seit 2008 wird die Lücke am Internationalen Aktionstag für gleiche Bezahlung von Frauen und Männern, dem Equal Pay Day, angeprangert. Der Termin beschreibt den Tag im Jahr, bis zu dem Frauen rechnerisch umsonst arbeiten müssten, wenn man die Lücke in Arbeitszeit umrechnete. Diesmal fällt er auf diesen Montag (7.3.) - direkt vor dem Internationalen Frauentag am Dienstag.

© dpa-infocom, dpa:220306-99-410601/2

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