Spargelbauern fürchten Absatzprobleme wegen hoher Inflation
Spargelanbau-Betriebe in Thüringen sorgen sich angesichts der derzeit hohen Inflation um ihren Absatz. «Die Frage ist, wird der Spargel auch gekauft», sagte der Geschäftsführer der Spargel- und Beerenfrüchte Kutzleben GmbH, Jan-Niclas Imholze, anlässlich des Beginns der Spargelsaison in Thüringen. Hohe Heizkosten und andere Preissteigerungen machten Verbrauchern zu schaffen. «Da bleibt weniger im Portemonnaie.» Spargel sei kein Billiggemüse, aktuell werde das Kilogramm für 12 bis 15 Euro verkauft. In Thüringen wurde die Spargelsaison am Mittwoch offiziell eröffnet.
Dabei betätigte sich in dem Betrieb im Unstrut-Hainich-Kreis traditionsgemäß auch Ministerpräsident Bodo Ramelow (Linke) symbolisch als Spargelstecher. Die professionellen Erntehelfer sind bis weit in den Juni hinein auf den Spargelfeldern unterwegs, allein in Kutzleben übernehmen 200 Saisonkräfte aus Rumänien und Polen die Erntearbeit. Der erhöhte Mindestlohn für die Saisonkräfte sei neben den stark gestiegenen Dieselpreisen Grund für die höheren Verbraucherpreise für Spargel, sagte Imholze.
Hoffnungen setzt er in dieser Saison in die nach zwei Jahren Corona-Einschränkungen wieder auflebende Gastronomie, die neben Supermärkten, Lebensmittel-Großlagern, Discountern und Wochenmärkten zu den wichtigsten Kunden der Spargelbauern gehört.
Im vergangenen Jahr war in Thüringen laut Landesamt für Statistik auf rund 267 Hektar Spargel geerntet worden, bei insgesamt rund 334 Hektar Anbaufläche und 17 Betrieben. Pro Hektar hatten die Betriebe demnach durchschnittlich 6,67 Tonnen des bei Gourmets beliebten Stangengemüses geerntet. Die Spargelernte endet traditionell am 24. Juni, dem Johannistag.
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