Solar liefert mehr als ein Fünftel der Energie in Thüringen
Der Ausbau der Solarenergie in Thüringen bewegt sich weiter auf hohem Niveau. In der ersten Jahreshälfte wurden im Freistaat 12.672 neue Solaranlagen in Betrieb genommen, wie die Thüringer Energie- und Greentech-Agentur (ThEGA) mitteilte. Damit habe sich die Gesamtzahl auf 84.355 Anlagen erhöht. Im vergleichbaren Vorjahreszeitraum waren es 12.108 neue Anlagen bei einer Gesamtzahl von 59.727 Solaranlagen.
Solar deckt mehr als ein Fünftel des Stromverbrauchs
Die installierte Leistung beträgt derzeit 2.613 Megawatt und deckt damit 21,5 Prozent des Stromverbrauchs im Freistaat. Vor einem Jahr lag dieser Anteil noch bei 19 Prozent. «Die Gründe für den Solarboom sind vielfältig», sagt Marcel Weiland von der Servicestelle Solarenergie der ThEGA. Viele Thüringer wollten sich von den Preisen am Energiemarkt unabhängig machen. Auch gesetzliche Erleichterungen und Steuervergünstigungen würden dazu beitragen.
Die meisten Anlagen sind im Wartburgkreis rund um Eisenach installiert. Dort sind 7.022 Anlagen in Betrieb. Dahinter folgt das Eichsfeld mit 5.936 Anlagen. Bei den kreisfreien Städten rangiert die Landeshauptstadt Erfurt mit 4.572 Solaranlagen vor Jena mit 2.320. In Südthüringen gibt es dagegen noch Nachholbedarf: Der Landkreis Sonneberg liegt mit 1.955 Anlagen bei den Landkreisen ebenso auf dem letzten Platz wie Suhl mit 1.041 Anlagen bei den kreisfreien Städten.
Balkonkraftwerke weiter sehr gefragt
Bei den Balkonkraftwerken hält der Boom den Angaben nach weiter an. Im ersten Halbjahr wurden 5.843 dieser kleinen Anlagen für Balkon und Terrasse neu installiert. Damit habe sich deren Gesamtzahl auf rund 14.000 erhöht. Im gleichen Zeitraum des Vorjahres waren es knapp 3.000 neue Anlagen.
Umweltminister Bernhard Stengele (Grüne), die ThEGA und die Universität Erfurt wollen gemeinsam die Ergebnisse eines Pilotprojekts in Weimar vorstellen. Die Landesenergieagentur hat in Kooperation mit der Stadtverwaltung das Potenzial für die Installation von Solaranlagen für mehr als 10.000 Wohnhäuser in Weimar berechnet und die Hauseigentümer über die Ergebnisse dieser Analyse informiert. Dadurch konnte in Weimar die weitere Installation von PV-Anlagen angestoßen werden, hieß es.
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