Sofortprogramm zur Wohnungssanierung gefordert
Angesichts der großen Zahl von Kriegsflüchtlingen aus der Ukraine fordert Bad Liebensteins Bürgermeister Michael Brodführer (CDU) ein Sofortprogramm des Landes zur Sanierung von leerstehenden Wohnungen. Zur Unterbringung der Betroffenen könne «ein enormes Potenzial an Wohnraum im ländlichen Raum nicht genutzt werden», erklärte der Kommunalpolitiker am Dienstag laut einer Mitteilung der Stadt. Viele der leerstehenden Wohnungen in den Dörfern seien jedoch wegen kaputter Heizungen, defekter Sanitäranlagen oder Elektrik nicht sofort bezugsfertig.
«Die Not der Menschen können wir in unseren Dörfern und kleinen Städten auf dem Land am besten abmildern», meinte Brodführer. Dort gebe es noch intakte Dorfgemeinschaften und familiäre Beziehungen untereinander, die Schutzsuchenden würden schnell Aufnahme in die Gesellschaft finden. «Gerade für die geflüchteten Frauen und Kinder bieten kleine Orte hervorragende Bedingungen.» Wenn der Freistaat schnell finanzielle Unterstützung bei der Sanierung von Wohnungen leiste, helfe das allen: «Es entlastet die großen Städte, belebt den ländlichen Raum und integriert die Geflüchteten in die Breite unserer Gesellschaft.»
Bereits Anfang März kamen den Angaben nach die ersten 40 Geflüchteten in Bad Liebenstein an. Neben privaten Unterkünften steht den 20 Frauen und Kindern ein Haus zum Wohnen und Leben und als deutsch-ukrainisches Begegnungszentrum zur Verfügung. Zudem hat der Bad Liebensteiner Stadtrat dem Kauf eines lange leerstehenden Pensionsgebäudes zugestimmt.
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