Leipzigs Marcel Halstenberg (r) in Aktion gegen Stuttgarts Sasa Kalajdzic (l), der inzwischen nicht mehr bei den Schwaben spielt., © Tom Weller/dpa/Archivbild
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Serie ausbauen, Druck erhöhen: Leipzig im Stuttgart-Duell

26.01.2023

Erst die Pflicht erfüllen, dann auf der Couch auf einen Ausrutscher der Bayern hoffen: RB Leipzig eröffnet am Freitagabend (20.30 Uhr/DAZN) die Rückrunde der Fußball-Bundesliga und kann mit einem Sieg gegen den VfB Stuttgart Zweiter werden. Zugleich würde das Team von Trainer Marco Rose den Abstand zu Tabellenführer Bayern München vorübergehend auf zwei Punkte verkürzen. Dann kann sich RB in Ruhe anschauen, wie sich die aktuell nicht in Über-Form spielenden Bayern im Topspiel am Samstagabend gegen Frankfurt anstellen.

Nach dem 6:1 auf Schalke bekommt man es nun mit dem nächsten Abstiegskandidaten zu tun. Somit ist Rose auch damit beschäftigt, die Sinne zu schärfen. «Wenn wir nicht zu 100 Prozent im Spiel sind, dann gibt es ein Gegentor», mahnte der 46-Jährige. Das gilt auch für das Duell mit Stuttgart. Vielleicht auch gerade weil die Schwaben mit großen Personalsorgen anreisen. Borna Sosa, Dan-Axel Zagadou, Silas und Tiago Tomas fallen sicher aus. Zudem ist der Einsatz des besten Verteidigers Konstantinos Mavropanos offen.

Ein Sieg für Leipzig ist Pflichtprogramm, allein schon von den Ambitionen her. Und die Gesamtlage der Liga lässt es zu, dass zarte Meisterträume nicht nur erlaubt, sondern ganz und gar nicht unrealistisch sind. «Es gilt, dranzubleiben. Es ist alles relativ eng beieinander. Wir haben uns eine Ausgangssituation erarbeitet, die nicht schlecht ist», sagte Rose. Leipzig ist Dritter, hat vier Punkte Rückstand auf Tabellenführer Bayern und damit schon zwei weniger als vor der Winterpause.

Wettbewerbs übergreifend hat Leipzig seit 15 Spielen nicht mehr verloren. «Trotzdem kleben die anderen hinten dran, nach vorn ist es zum Glück auch ein bisschen enger geworden», sagte Rose. Er forderte nun «Nachhaltigkeit und wieder liefern. Das ist für uns auch vom Kopf her der nächste Schritt.»

Beim Stichwort Nachhaltigkeit ist man schnell bei Dani Olmo. Der spanische Nationalspieler nutzt bisher die Bühne, die ihm das Fehlen von Offensiv-Star Christopher Nkunku bietet. Drei Vorlagen und ein Traumtor steuerte Olmo zum Sieg auf Schalke bei. Und nicht nur das, wie Rose betonte: «Er hat spät Meter nach hinten gemacht, hat sich physisch gewehrt und seine defensiven Aufgaben erfüllt.» Demzufolge wünsche man sich, dass der aktuell in Vertragsverhandlungen steckende Olmo «die nächsten Wochen genauso abliefert».

Selbiges gilt übrigens für Benjamin Henrichs. Nach der verpassten WM und einer enttäuschenden Hinrunde fiel der Nationalspieler durch seine Umtriebigkeit in den sozialen Medien auf. «Wir haben das eine oder andere Gespräch gehabt, weil sein Anspruch sehr hoch ist», berichtete Rose. Auf Schalke steckte er Henrichs in die Startelf und der schoss gleich ein Tor.

«Er hat genauso reagiert, wie ich mir das vorstelle. Er hat nicht diskutiert oder lamentiert», sagte Rose. «Er hat nach einer schwierigen Phase im Trainingslager hervorragend gearbeitet und sich in eine gute Position gebracht. Deshalb komme ich an ihm nicht vorbei.»

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