Schwedenhühner stärken Thüringer Auerhahnvorkommen
In Thüringen sind erneut schwedische Auerhühner ausgewildert worden. Die 50 Wildfänge aus der nordschwedischen Region Västerbotten sollen das kleine Thüringer Vorkommen stärken und der genetischen Auffrischung dienen, wie die Landesforstanstalt am Mittwoch in Gehren mitteilte. Es ist den Angaben nach seit 2019 die dritte Auswilderung von Schwedenhühnern. Daneben werden auch regelmäßig Vögel aus der Aufzucht der Thüringer Landesforstanstalt ausgesetzt.
Erste Sichtungen von Nachkommen der im vergangenen Jahr ausgewilderten Schwedenhühner stimmten hoffnungsvoll, dass es gelungen sei, eine fast ausgestorbene Art wieder in Thüringen anzusiedeln, sagte Forstministerin Susanna Karawanskij (Linke). Mit der jetzigen Auswilderung wird derzeit von 90 freilebenden Tieren in Thüringen ausgegangen. Aber nicht alle überleben in freier Natur.
In den 1990er Jahren gab es nur noch fünf Auerhühner im Thüringer Wald und im Ostthüringer Schiefergebirge. Damit stand die Tierart vor dem Aussterben im Freistaat.
Für eine sich selbst erhaltende Auerhuhn-Population seien neben der Auswilderung allerdings noch weitere Anstrengungen notwendig, teilte die Landesforstanstalt weiter mit. So wirke sich die aktuelle klimawandelbedingte Situation rund um den Borkenkäfer einerseits negativ auf die Habitate des Auerhuhns aus. Andererseits werde die neue Waldgeneration baumartenreicher sein. Auch die Heidelbeere als wichtige Nahrungspflanze des Auerhuhns könne von dem dann größeren Lichtangebot profitieren, hieß es.
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