Schultheatertage wünschen sich mehr Bewerber
Die Thüringer Schultheatertage dringen auf mehr Bewerber aus allen Regionen des Freistaats. «Wir sind zufrieden, dass es nun ein normales Treffen wie früher vor Corona gibt und dass das noch funktioniert», sagte die Geschäftsführerin der Landesarbeitsgemeinschaft (LAG) Spiel und Theater in Thüringen, Uta Homberg dpa. «Wir wünschen uns aber mehr Bewerber aus Regionen, aus denen sich kaum welche bewerben. Die weißen Flecken liegen da oft an den Rändern Thüringens, Ost- und Südthüringen sind schmal besetzt.»
Bei den Thüringer Schultheatertagen kommen von Mittwoch bis Samstag zehn Thüringer Schultheatergruppen im Kinder- und Jugendtheater «Die Schotte» in Erfurt zusammen. Dort präsentieren die 126 Schülerinnen und Schüler ihre Inszenierungen, tauschen sich aus und besuchen Workshops. Eine Fachjury hatte die Gruppen zuvor ausgewählt.
«Die Schultheatergruppen haben Klassiker und Märchen und oft auch Eigenproduktionen und freie Adaptionen dabei», sagte Homberg. «Ein bisschen Queerness spielt auch rein.» «Queerness» bezieht sich auf Menschen, die sich nicht mit dem traditionellen Rollenbild von Mann und Frau oder anderen gesellschaftlichen Normen rund um Geschlecht und Sexualität identifizieren.
Theater ist in Thüringen auch Teil des Schulunterrichts: Das Wahlpflichtfach Darstellen und Gestalten gibt es an Regelschulen, Gemeinschafts- und Gesamtschulen und Gymnasien. Aktuell bieten nach Angaben des Bildungsministeriums 26 Gymnasien und Gemeinschaftsschulen in Thüringen das Fach an. 599 von insgesamt 13 811 Schülerinnen und Schüler in den Klassenstufen 11 bis 13 haben es demnach im laufenden Schuljahr belegt. Aber auch Kinder und Jugendliche in Klassenstufen unterhalb der Oberstufen können Darstellen und Gestalten als Fach wählen. Dafür lagen dem Ministeriums allerdings zunächst keine Angaben vor.
Der Kurs zur Weiterbildung des Thüringer Instituts für Lehrerfortbildung, um das Fach zu unterrichten, sei immer noch stark nachgefragt, hieß es beim Ministerium. Aktuell gebe es 346 Lehrerinnen und Lehrer vor allen an Gymnasien, Regel- und Gemeinschaftsschulen, die das Fach unterrichten. Homberg zufolge sind es häufig Deutsch- und Kunstlehrerinnen und -lehrer, die die Weiterbildung zu sogenannten Spielleiterinnen und Spielleitern machten. Aber auch Informatik- oder Mathematiklehrkräfte seien dabei.
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