Scholz hält höheres Rentenalter für unnötig
Bundeskanzler Olaf Scholz lehnt eine Erhöhung des Rentenalters in Deutschland ab. «Ich bin der festen Überzeugung, dass wir es jetzt nicht mehr nötig haben, das Renteneintrittsalter immer weiter anzuheben», sagte der SPD-Politiker am Donnerstag bei einem Bürgerdialog in Erfurt. «Wer jetzt mit 17 die Schule verlässt, hat fünf Jahrzehnte Arbeit vor sich. Ich finde, das ist genug», sagte Scholz. Wenn jemand länger arbeiten wolle, solle er das tun können - «aber nicht weil er muss, sondern weil er oder sie kann».
Zuletzt hatte unter anderem Baden-Württembergs Finanzminister Danyal Bayaz gewarnt, ein regulärer Renteneintritt mit 67 Jahren werde bei gleichbleibendem Wohlstand nicht dauerhaft zu halten sein. In vielen Berufen halte er längeres Arbeiten auch zunehmend für zumutbar.
Nach geltender Rechtslage wird die Altersgrenze ohne Rentenabschläge schrittweise von 65 auf 67 Jahre angehoben. Für jene, die 1964 aufwärts geboren wurden, gilt die Regelaltersgrenze von 67 Jahren. Eine weitere Anhebung hat die Ampel-Koalition bisher ausgeschlossen.
Scholz betonte zudem, die gesetzliche Rentenversicherung habe aus seiner Sicht «eine gute Zukunft». Alle könnten sich darauf verlassen, dass das Rentenniveau stabil bleibe und nicht sinke.
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