Schock wegen mutmaßlichem Missbrauch in Kinderheim
Ein Fall von mutmaßlichem sexuellem Missbrauch in einem Kinderheim im thüringischen Ebeleben hat bestürzte Reaktionen ausgelöst. «Fachkräfte haben einen gesetzlich vorgeschriebenen Schutzauftrag zu erfüllen», teilte der thüringische Landesbeauftragte für Kinderschutz, Winfried Speitkamp, mit. Wenn sie selbst mutmaßlich zu Täterinnen und Tätern werden, sei das «in höchstem Maße schockierend».
In dem Kinderheim im Kyffhäuserkreis soll ein Erzieher über Jahre hinweg Kinder und Jugendliche sexuell missbraucht haben. Der Tatzeitraum umfasse circa zehn Jahre, sagte eine Sprecherin der Staatsanwaltschaft Mühlhausen. Die Ermittlungen stünden erst am Anfang. Noch sei unklar, wie viele Minderjährige betroffen seien. Der 38-jährige Tatverdächtige sei seit Anfang Juli in Untersuchungshaft.
Meldung kam von außerhalb der Einrichtung
Die Fälle seien dem Landkreis bekanntgeworden, weil eine Person von außerhalb der Einrichtung eine mögliche Kindeswohlgefährdung an das Jugendamt gemeldet habe, sagte ein Sprecher. Der Landkreis habe dafür gesorgt, dass der Schutz der Kinder sichergestellt werde und sofort Anzeige erstattet.
Die Landrätin des Kyffhäuserkreises, Antje Hochwind-Schneider (SPD), äußerte sich geschockt. «Unsere Gedanken sind derzeit bei den betroffenen Kindern und Jugendlichen, die in der Einrichtung Schutz und Geborgenheit suchten.»
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