Schleuserprozess vor Landgericht erneut begonnen
Ein Schleuserprozesses gegen drei Angeklagte hat erneut vor dem Landgericht Erfurt begonnen. Die Neuauflage war notwendig geworden, nachdem der Prozess wegen einer umstrittenen Schöffin Mitte Januar ausgesetzt worden war. Das Gericht verhandelt nun in neuer Besetzung gegen die Angeklagten.
Zu verantworten haben sich zwei Männer im Alter von 43 und 61 Jahren sowie eine 38-jährige Frau. Sie sollen sich der gewerbsmäßigen Schleusung schuldig gemacht haben, wie eine Vertreterin der Staatsanwaltschaft am Donnerstag sagte.
Die drei sollen 2018 und 2019 Nicht-EU-Ausländern Jobs in Deutschland verschafft haben. Die angeworbenen Arbeitskräfte verfügten laut Staatsanwaltschaft allerdings nicht über die erforderliche Arbeitserlaubnis und waren unter falschen Personalien eingereist.
Den Ermittlungen zufolge sollen einer der Männer und die Frau die Ausländer über eine in Ilmenau ansässige Firma nach Deutschland geholt haben. Ein Teil von ihnen soll dann in einer Pension in Arnstadt gewohnt haben, die der andere Mann betrieben haben soll.
In dem ersten Prozess kamen Zweifel auf, ob eine ehrenamtliche Schöffin für ihr Amt geeignet war. Die Verfassungstreue der Frau wird derzeit vom Oberlandesgericht in Jena geprüft. Nach einem MDR-Bericht soll die Schöffin in der Vergangenheit durch die Organisation von rechtsextremen Kundgebungen und Aufmärschen aufgefallen sein.
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