Ein präparierter Japankäfer (Popillia japonica) auf einer Ein-Euro Münze gezeigt., © Uli Deck/dpa/Archivbild
  • Nachrichten

Schädling Japankäfer macht Experten in Thüringen keine Sorge

08.08.2023

Sie können sich massenhaft vermehren und große Schäden in Gärten oder im Obstbau anrichten: Nach dem erneuten Fund einzelner Japankäfer im Süden Deutschlands geben Experten für Thüringen aber vorerst Entwarnung. Die reale Gefahr sei für den Freistaat zurzeit als sehr gering einzuschätzen, teilte das Landesamt für Landwirtschaft und ländlichen Raum (TLLLR) in Jena mit. Noch seien keine Japankäfer in Thüringen gefunden worden.

Im Süden Baden-Württembergs waren im Juli erneut einzelne männliche Japankäfer in Fallen des Pflanzenschutzdienstes geraten und hatten große Besorgnis ausgelöst. In der Schweiz nahe der deutschen Grenze etablierte sich zuletzt zudem eine kleine Population der Tierchen. Erstmals wurden die Käfer im Herbst 2021 in Deutschland gesichtet.

Japankäfer könnten sich nur wenige Kilometer pro Jahr aus eigener Kraft ausbreiten, erklärte ein Sprecher des Landesamtes in Thüringen. Die Gefahr einer natürlichen Ausbreitung im Freistaat sei daher noch gering. Es bestehe aber immer die Gefahr einer Einschleppung. Bei den ersten in Deutschland gefundenen Käfern hatten Fachleute beispielsweise vermutet, dass sie als «blinde Passagiere» in Zügen aus Norditalien gen Norden transportiert worden waren.

In Deutschland gebe es jährlich koordinierte Monitorings - dazu würden visuelle Kontrollen vorgenommen und Lockstoff-Fallen aufgestellt, sagte der Sprecher weiter. Der Pflanzenschutzdienst des TLLLR sei in der Erkennung von Schaderregern geschult und habe die Entwicklungen bei Pflanzenschädlingen im Blick.

Der aus Asien stammende Käfer ist etwa einen Zentimeter groß, hat einen metallisch glänzenden grünen Kopf, braune Flügel und kleine weiße Haarbüschel am Ende des Hinterleibs. Verwechselt wird er oft mit dem Gartenlaubkäfer oder dem Rosenkäfer. Die Larven können Wiesen beschädigen, weil sie Graswurzeln fressen. Außerdem fressen die Käfer gerne Blattflächen, etwa bei Kernobst-Bäumen oder Wein.

© dpa-infocom, dpa:230808-99-757161/2

Teilen: