Sanierung Goethe-Wohnhaus: Stiftung appelliert an Bund
Die Klassik Stiftung Weimar drängt für die geplante Sanierung des Goethe-Wohnhauses auf eine verbindliche Finanzierungszusage des Bundes noch in diesem Jahr. Diese sei nötig, um den Baubeginn Anfang 2026 zu sichern, erklärte Stiftungspräsidentin Ulrike Lorenz am Mittwoch. Zudem hingen größere Spendenzusagen privater Stiftungen davon ab, dass die Gesamtfinanzierung stehe. Das zum Unesco-Welterbe gehörende Wohnhaus des Dichters Johann Wolfgang von Goethe (1749-1832) am Frauenplan mit dem Hausgarten und angrenzenden historischen Gebäuden sollen für rund 45 Millionen Euro denkmalgerecht saniert und die Ausstellung neu konzipiert werden.
35 Millionen Euro sollen laut Stiftung aus öffentlichen Mitteln kommen, je zur Hälfte von Bund und Land als größten Zuwendungsgebern der Stiftung. Thüringen habe bereits signalisiert, die Mittel zur Verfügung zu stellen, so Lorenz. Das Land hat laut Stiftung bereits rund 5 Millionen Euro für die architektonische Entwurfsplanung und für Personalkosten bewilligt. Daher gehe nun der Appell an die Bundesbeauftragte für Kultur und Medien, Claudia Roth (Grüne), und an den Bundestag. Roth ist Mitglied im Stiftungsrat.
Zehn Millionen Euro von privaten Stiftungen
Nach Angaben der Klassik Stiftung hat zuletzt die private Förderstiftung des Weinheimer Ehepaars Hans-Werner und Josephine Hector eine Förderzusage über eine Million Euro gemacht - unter dem Vorbehalt, dass Bund und Land ihrerseits rechtzeitig Finanzierungszusagen gäben. Die Stiftung Denkmalschutz, die Wüstenrot-Stiftung in Ludwigsburg und die Hamburger Hermann Reemtsma Stiftung hätten Zusagen über insgesamt rund 10 Millionen Euro gegeben. Sie seien zu weiteren Zuwendungen bereit unter der Voraussetzung, dass die Gesamtfinanzierung steht.
Goethe war 1782 in das Haus am Frauenplan eingezogen, wo er bis zu seinem Tod lebte. Das Goethe-Nationalmuseum wird laut Stiftung jährlich von rund 100 000 Menschen besucht.
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