Die Geschäftsführerin Andrea Wagner von der Wandel-Werte-Wege GmbH hält einen Teller mit Safranfäden in ihren Händen., © Waltraud Grubitzsch/dpa
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«Safranbauern» haben in Altenburg mit Knollen legen begonnen

02.07.2023

Hunderte Knollen sind schon gelegt worden, aber noch weitaus mehr sollen unter die Erde: In Altenburg hat eine Forschungseinrichtung mit dem Setzen der nächsten Safran-Pflanzen begonnen. «Mehrere Tausend Knollen müssen noch bis Mitte August etwa gelegt werden», sagte Frank Spieth, Wissenschaftler der gemeinnützigen GmBH hinter dem Safran-Projekt.

Das Einpflanzen sei jetzt wichtig, damit der Safran im Spätherbst seine leuchtend violettfarbenen Blüten ausbilden kann. Geerntet werden die rotgelben Safranfäden - und dafür von Hand aus der Blüte gezupft. Kilogrammpreise für Safran können auf dem Markt bei deutlich über 10.000 Euro liegen.

Safran sei eine interessante Sonderkultur, so Spieth. «Sie kann den Gartenbau bereichern - gerade auch im Anblick des Klimawandels.» Safran sei an sich recht robust und habe viel Nutzwert als Färbe-, Gewürz- und Heilpflanze. «Innerhalb der Jahrhunderte hatte die Pflanze verschiedene Schwerpunktnutzungen; im Mittelalter wurde sie viel als Gewürz genutzt, buddhistische Mönche nutzten sie, um ihre Gewänder zu färben, inzwischen spielt auch der kosmetische und gesundheitliche Einsatz eine Rolle», sagte Spieth.

Angebaut wird Safran eigentlich vor allem in deutlich wärmeren Gegenden wie dem Iran, dem Maghreb und Südeuropa. Seit 2018 arbeitet die Forschungseinrichtung in Altenburg mit dem Edelgewürz. Mittlerweile konnte gezeigt werden, dass der Safrananbau dort grundsätzlich funktioniert. Jetzt gehe es um die Feinheiten, so Spieth. «Die Qualität unseres Safrans ist gut, aber wir haben auch manchmal sehr, sehr guten Safran.» Es sei in den nächsten Schritten also zu klären, wie es zu diesen Qualitätsschwankungen komme. Auch die Frage danach, welche anderen Pflanzen gut mit dem Safrananbau zu kombinieren sind, soll beantwortet werden. «Koriander ist eine Variante, aber wir prüfen etwa auch Senf und Erdbeeren.»

Der Anbau von Heil- und Gewürzpflanzen hat in Thüringen Angaben des Landwirtschaftsministeriums zufolge Tradition. Mit etwa 1000 Hektar Anbaufläche gehöre Thüringen zu den führenden Bundesländern in diesem Bereich. Kamille mit etwa 65 und Pfefferminze mit etwa 20 Prozent machten den Großteil davon aus.

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