Run auf Finanzspritzen für Solaranlagen in Thüringen
Thüringens Solarförderung startet neu: Für ein Programm mit Finanzspritzen für die Installation von Solaranlagen und Stromspeichern könnten von Freitag an wieder Förderanträge gestellt werden, teilte das Energieministerium auf Anfrage in Erfurt mit. Zur Verfügung ständen für das Programm «Solar Invest» in diesem Jahr rund zehn Millionen Euro. Anträge auf finanzielle Zuschüsse könnten online bei der Thüringer Aufbaubank gestellt werden.
Bereits am ersten Tag nach dem Neustart des Programms kam es nach Angaben des Ministeriums zu einer Antragsflut. Sie habe das Computersystem der Aufbaubank zeitweise überlastet, sagte ein Ministeriumssprecher. «Der Online-Andrang ist enorm - auch wenn gerade angesichts der derzeitigen Debatte um Energiepreise und Energieunabhängigkeit mit einer sehr hohen Nachfrage zu rechnen war.»
Bedauerlich sei, dass die Serverkapazitäten, aber auch die finanziellen Fördermöglichkeiten begrenzt seien. Hausbesitzer sollten den Thüringer Solarrechner nutzen, um zu prüfen, ob ihr Dach für Solaranlagen geeignet ist.
«Mit jeder Solaranlage auf dem Dach lösen wir uns von fossilen Energieimporten. Das ist gerade in diesen Zeiten besonders wichtig», sagte Energieministerin Anja Siegesmund (Grüne). «Wir unterstützen private Haushalte, Unternehmen und Kommunen bei mehr Energieunabhängigkeit.» Es gebe im Freistaat noch viele freie Dächer, die für Sonnenenergie gut geeignet seien.
Größere, beispielsweise kommunale Anlagen, würden anteilig mit einem Fünftel der Investitionssumme unterstützt. Ziel des Programms sei, den Eigenverbrauch von Öko-Strom zu erhöhen, ebenso den Anteil erneuerbarer Energien für Mieter.
Laut Ministerium liefern derzeit etwa 38.500 Photovoltaikanlagen Energie in Thüringen. Die installierte Leistung liege bei rund 2000 Megawatt. Damit würde etwa 16 Prozent des Thüringer Stromverbrauchs über Sonnenenergie gedeckt.
Gestartet war «Solar Invest» 2016. Seitdem seien insgesamt 34,2 Millionen Euro ausgezahlt worden. Laut Ministerium gehört Thüringen zu den wenigen Ländern, die Solaranlagen mit einem eigenen Förderprogramm unterstützen.
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