Ein Stuhl steht in einem Klassenzimmer auf dem Tisch., © Marijan Murat/dpa/Symbolbild
  • Nachrichten

Rot-Rot-Grün will 210 neue Schulsozialarbeiter

14.06.2023

Die Fraktionen von Linke, SPD und Grünen wollen mehr Sozialarbeiter an Thüringens Schulen. Derzeit werde ein entsprechender Gesetzentwurf beraten, teilte die SPD-Fraktion am Mittwoch in Erfurt mit. Demnach soll die Landesförderung um 11,2 Millionen Euro auf 37,3 Millionen Euro steigen. Damit könnten weitere 210 Stellen für Schulsozialarbeiter geschaffen und etwa 70 Prozent aller Thüringer Schulen mit Schulsozialarbeit ausgestattet werden, erläuterte der SPD-Jugendpolitiker Denny Möller.

Bis Donnerstag läuft noch eine Fachtagung zu zehn Jahre Schulsozialarbeit in Thüringen.

Thüringens GEW-Vorsitzende Kathrin Vitzthum sagte der Deutschen Presse-Agentur, jeder Ausbau der Schulsozialarbeit in Thüringen sei wichtig. Es brauche grundsätzlich an jeder Schule eine Sozialarbeiterin oder einen Sozialarbeiter, Schulen in besonders herausfordernden Situationen sollten auch Zugriff auf mehr von ihnen haben. «Bestimmte Konflikte, die es in Schulen gibt, können nicht immer zwischen der Lehrkraft und dem Schüler oder der Schülerin geklärt werden», sagte Vitzthum. Auch manche häuslichen Sorgen, die Schüler mit in die Schule bringen, seien besser bei jemandem aufgehoben, der nicht auch noch Schulunterricht macht und die Leistung bewertet.

Linke-Bildungspolitiker Torsten Wolf wies darauf hin, dass mit einer Festlegung im Gesetz dauerhaft Stellen geschaffen würden. Das sei attraktiver für Schulsozialarbeiter als in befristeten Projektstellen beschäftigt zu sein. Auch Wolf sprach sich dafür aus, perspektivisch an jeder Schule mindestens einen Sozialarbeiter zu haben. «Uns ist nicht bekannt, dass es irgendwo eine Schule gibt, die keinen Bedarf an Schulsozialarbeitern hätte.» Wolf sagte, man strebe an, den Gesetzentwurf noch vor der Sommerpause im Parlament einzubringen.

Ob der geplante Gesetzentwurf im Landtag eine Mehrheit findet, ist noch unklar. Linke, SPD und Grüne haben keine eigene Mehrheit im Parlament. Sie sind in der Regel auf vier Stimmen aus der Opposition angewiesen.

© dpa-infocom, dpa:230614-99-52782/2

Teilen: