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Roswora: Öffnung der Integrationskurse für Afghanen gut

07.01.2022

Die Thüringer Beauftragte für Integration, Migration und Flüchtlinge hat die Öffnung der Integrationskurse für afghanische Geflüchtete begrüßt. «Die Lage in Afghanistan ist weiter dramatisch und es ist nicht absehbar, dass Geflüchtete zeitnah in ihre Heimat zurückkehren können», teilte Annett Roswora am Freitag mit. Sie begrüße daher die Entscheidung der Bundesinnenministerin Nancy Faeser (SPD), Geflüchteten aus Afghanistan den Zugang zu Integrationskursen zu öffnen. Die deutsche Sprache sei der entscheidende Schlüssel zur Integration, so Roswora. Daher sei es gut, dass die neue Bundesinnenministerin schnell reagiert habe. Afghanistan gilt nach einer neuen Einschätzung künftig als «Herkunftsland mit guter Bleibeperspektive». Das ermöglicht Asylbewerbern aus dem inzwischen wieder von den Taliban regierten Land, auch schon vor einer Entscheidung über ihren Antrag in Deutschland an staatlich finanzierten Integrationskursen teilzunehmen. Faesers Amtsvorgänger Horst Seehofer (CSU) hatte eine veränderte Einstufung Afghanistans noch abgelehnt. Integrationskurse sind nur für Menschen mit einem dauerhaften Aufenthalt im Bundesgebiet und einer Aufenthaltserlaubnis - oder eben Asylsuchende mit sogenannter guter Bleibeperspektive - geöffnet. Sie werden in der Zuständigkeit des Bundesinnenministeriums durchgeführt und vermitteln allgemeine Deutschkenntnisse sowie Kenntnisse der Rechtsordnung, Kultur und der Geschichte Deutschlands. Die Bundeswehr war Ende Juni 2021 nach einem 20-jährigen Einsatz aus Afghanistan abgezogen. In der Folge des Abzugs aller auswärtigen Streitkräfte gewannen die militant-islamistischen Taliban die Oberhand in dem Land, Mitte August auch in der Hauptstadt Kabul.

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© dpa-infocom, dpa:220107-99-624807/2

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