Das Deutsche Nationaltheater Weimar., © Martin Schutt/dpa
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«Riskante Träume» am Deutschen Nationaltheater Weimar

19.04.2022

Mit dem Motto «Riskante Träume» geht das Deutsche Nationaltheater Weimar (DNT) in die nächste Spielzeit. Nach einer «Akrobatik der Problembewältigung», in der es nicht immer gelungen sei, allen coronabedingten Ausfällen und dem Publikum gerecht zu werden, werde sich jetzt zeigen, «in welche Richtung das Leben wieder anspringt», sagte Intendant Hasko Weber am Dienstag in Weimar. «Dass das nicht spontan ein Sturmlauf auf alle Einrichtungen ist, ist auch klar. Insofern stehen wir so auf einer Schwelle und haben uns aber gedacht: Alles, was wir inhaltlich zu vertreten haben, vertreten wollen, wo wir künstlerisch hinwollen, soll in den Plan für die nächste Spielzeit rein.»

Insgesamt sind 16 Neuinszenierungen im Musiktheater und Schauspiel geplant. Neu auf dem Spielplan stehen unter anderem die Komödie «Der Diener zweier Herren» als Sommertheater und «Die Nibelungen». Mit «Der Besuch der alten Dame» werde eine Geschichte im e-Werk inszeniert, die in Weimar eine lange Geschichte hat und sich mit der Verschiebung von Grundsätzen und Moral befasse, sagte Chefdramaturgin Beate Seidel. Dürrenmatt sei zudem immer wieder vom Publikum gewünscht worden - «und jetzt endlich haben wir ihn».

Mit «Samson» steht die Uraufführung eines Musikdramas des Schweizer Komponisten Joachim Raff in der Regie des spanischen Regisseurs Calixto Bieito auf dem Programm. «Eine Geschichte über Vertrauen und Misstrauen», sagte Operndirektorin Andrea Moses. «Kinder des Zorns» nach der wahren Geschichte des Samuel Meffire von Lothar Kittstein wird in der Regie von Adewala Teodros Adebisi uraufgeführt.

Die erste große Schauspiel-Premiere im Großen Haus wird «Der Meister und Margarita» nach Michail Bulgakow sein. Zwar sei es heute «nicht mehr so ganz ohne», sich mit russischen und sowjetischen Autoren auseinanderzusetzen, so Seidel. Das Haus sei sich jedoch einig, «dass absolut wichtig ist, dass wir diese Art von Brückenschlägen nach wie vor in der Gesellschaft versuchen.» In der laufenden Spielzeit «Geteilte Zukunft» sei eine Relevanz entstanden, die man so gar nicht vor Augen hatte, gab Weber zudem mit Blick auf den andauernden Krieg in der Ukraine an.

© dpa-infocom, dpa:220419-99-964932/3

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