Richtfest am Zwei-Länder-Gefängnis in Zwickau nächste Woche
Das neue Großgefängnis für Sachsen und Thüringen in Zwickau-Marienthal ist rohbaufertig. An der künftigen Zwei-Länder-Justizvollzugsanstalt wird am 14. Oktober Richtfest gefeiert, wie Sachsens Finanzministerium in Dresden am Donnerstag mitteilte. Nach derzeitigem Stand solle der Komplex auf dem ehemaligen Gelände des Reichsbahnausbesserungswerkes dann in der zweiten Jahreshälfte 2024 schrittweise in Betrieb genommen werden.
Auf dem Areal wurden sechs Hafthäuser für den geschlossenen und ein Hafthaus für den offenen Vollzug, eine Sporthalle, Arbeitsbetriebe, ein Multifunktionsgebäude für Kultur und Verwaltung sowie ein Besucherzentrum errichtet. Gestiegene Bau-, erhöhte Energiepreise und die Baukonjunktur hatten die Errichtung des Großgefängnisses verteuert. Die genehmigten Gesamtbaukosten liegen nach Ministeriumsangaben bei rund 303 Millionen Euro - das ist mehr als eine Verdoppelung der anfangs berechneten 150 Millionen Euro.
Zudem musste umgeplant werden, der Abriss alter Fundamente verzögerte den für 2017 beabsichtigten Baubeginn und die Corona-Pandemie erschwerte dann den Fortgang der Arbeiten. Das Großgefängnis wurde auf über 30.000 Quadratmetern errichtet, das Areal ist von einer sechs Meter hohen Betonmauer umgeben. Dort sollen 820 Haftplätze zur Verfügung stehen - 450 für Inhaftierte aus Sachsen und 370 für Häftlinge aus Thüringen. Es soll alte Gefängnisse wie Hohenleuben, die bisherige JVA in Zwickau und später die in Zeithain bei Riesa ersetzen. Über Bau und Betrieb war 2014 ein Staatsvertrag geschlossen worden.
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