2023 Rekordzahl an Einbürgerungen in Thüringen
In Thüringen hat die Zahl der Einbürgerungen im vergangenen Jahr den höchsten Wert seit der Jahrtausendwende erreicht. 1605 in Thüringen lebende Migranten erhielten 2023 den deutschen Pass, wie das Statistische Landesamt am Freitag mitteilte. Im Vergleich zum Jahr 2022 bedeutete dies einen Anstieg um rund 18 Prozent. Diese Entwicklung sei vor allem auf die weiter gewachsene Zahl eingebürgerter Migranten aus Syrien zurückzuführen, so die Behörde. Mit 835 Personen stellten sie die größte Gruppe der neuen deutschen Staatsbürger, gefolgt von Irakern (95 Personen) und Ukrainern (90).
Gut die Hälfte der neuen Staatsbürger lebte zum Zeitpunkt der Einbürgerung noch keine acht Jahre in Deutschland. Mit 62,5 Prozent oder 1005 Personen machte die Altersgruppe der 18- bis 45-Jährigen den größten Anteil der Eingebürgerten aus. Etwa ein Viertel war minderjährig. 625 Neubürger hielten 8 bis 14 Jahre in Deutschland auf, 150 mindestens 15 Jahre. 945 Eingebürgerte sind Männer, 660 Frauen.
Die meisten Einbürgerungen verzeichnete die Stadt Jena (205), gefolgt von der Landeshauptstadt Erfurt (180) und dem Landkreis Gotha (125), die wenigsten der Saale-Holzland-Kreis (10) sowie die Landkreise Hildburghausen und Greiz (jeweils 15).
Der Bundestag hatte kürzlich das Einbürgerungsrecht geändert. Einbürgerungen sind demnach künftig schon nach fünf statt wie bisher acht Jahren möglich, bei «besonderen Integrationsleistungen» sogar nach drei Jahren - das können besonders gute Leistungen in Schule oder Beruf oder bürgerschaftliches Engagement sein. Kinder ausländischer Eltern bekommen künftig mit der Geburt die deutsche Staatsbürgerschaft, wenn ein Elternteil hierzulande seit fünf Jahren rechtmäßig wohnt - bisher war das nach acht Jahren der Fall.
Zudem können Menschen, die Deutsche werden, ihre bisherige Staatsbürgerschaft in Zukunft behalten. Dies galt bisher nur in Ausnahmefällen.
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