Regierung unterstützt Jenaer Bewerbung für Zukunftszentrum
Im Wettbewerb um das «Zukunftszentrum Deutsche Einheit und Europäische Transformation» stellt sich das Land Thüringen hinter die Bewerbung aus Jena. Darauf einigte sich das Kabinett am Dienstag, wie ein Sprecher der Staatskanzlei mitteilte. Zuvor hatten die drei Thüringer Bewerberstädte Jena, Eisenach und Mühlhausen ihre Konzepte bei der Landesregierung vorgestellt.
Mit dem Zukunftszentrum will die Bundesregierung die Erfahrung der Ostdeutschen mit Wandel und Umbrüchen würdigen. Verbunden sind damit Investitionen des Bundes von bis zu 200 Millionen Euro. Entstehen soll ein wissenschaftliches Institut, das auch Begegnungs- und Veranstaltungsort sein soll. Seit Anfang Juli läuft der Standortwettbewerb, für den auch andere ostdeutsche Städte ihren Hut in den Ring geworfen hatten. Eine Entscheidung wird 2023 erwartet.
Jena habe am Ende auch wegen seiner wissenschaftlichen Vernetzung und seiner bereits vorhandenen Forschungsstrukturen die Nase ein Stück weit vorne gehabt, begründete Staatskanzleichef Benjamin-Immanuel Hoff (Linke) die Entscheidung. Das Kabinett habe Ministerpräsident Bodo Ramelow (Linke) aber ausdrücklich darum gebeten, sich auf Bundesebene auch für Ansiedlungen von Bundesinstitutionen in Eisenach und Mühlhausen einzusetzen.
Mit Blick auf die finale Standortentscheidung durch den Bund verwies die Landesregierung auch darauf, dass Thüringen im Vergleich zu anderen ostdeutschen Bundesländern nur wenig Geld aus dem Topf für den Strukturwandel für Kohleregionen erhalte. Außerdem spreche die zentrale Lage Jenas für die Stadt. Jenas Oberbürgermeister Thomas Nitzsche (FDP) hatte zuletzt die Hoffnung geäußert, dass die Universitätsstadt mit einem Zukunftszentrum auch wieder eine bessere Anbindung an den Fernverkehr bekommen könnte.
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