RB Leipzig baut wieder auf Hoffnungsträger Laimer
Marco Rose war gut gelaunt. Nach dem überzeugenden 6:0 (2:0)-Sieg im Testspiel gegen den polnischen Erstligisten Radomiak Radom schrieb der RB Leipzig-Trainer fleißig Autogramme und machte Fotos mit den Fans. Der eklige nasskalte Regen störte ihn nicht. Rose war ob des erfrischenden Auftretens seiner Rumpf-Mannschaft warm geworden. Immerhin vertrieb es ihm ein paar Sorgen, die durch die Langzeitverletzungen von Timo Werner und Christopher Nkunku entstanden sind. Denn ein wichtiges Puzzleteil im RB-Spiel meldete sich eindrucksvoll zurück: Konrad Laimer.
«Konni ist wieder integriert. Es war gut und wichtig für ihn und uns», sagte Rose zum 45-minütigen Auftritt des Österreichers, der nach elfwöchiger Verletzung erstmals wieder in einem Spiel auflief, viel Tempo machte, Zweikämpfe suchte und auch das erste Tor erzielte. Bezeichnend jubelte das gesamte Team mit dem wichtigen Mittelfeldmotor. Immerhin steht zu Beginn der Bundesliga-Spiele nach der WM am 20. Januar gleich die Top-Partie gegen den FC Bayern München auf dem Programm. Und da braucht man bei RB den Kämpfer Laimer.
Auch wenn die Gerüchte nicht verstummen, dass er letztmals ein Bundesliga-Spiel gegen die Münchner machen wird und nach der Saison zum Rekordmeister wechselt. «Es ist nichts entschieden, alles ist möglich», sagt Laimer in nahezu jedem Interview gebetsmühlenartig. Fakt ist: Seinen zum Saisonende auslaufenden Vertrag hat er (noch) nicht verlängert. Vielleicht wartet Laimer damit auch noch auf den Dienstbeginn des neuen Sportgeschäftsführers Max Eberl, der am 1. Dezember und damit zwei Wochen früher als ursprünglich geplant in Leipzig seine Arbeit aufnehmen wird.
Hängenlassen wird sich Laimer - egal, wie seine Entscheidung ausfällt - bis zum Saisonschluss nicht. Er kündigte auch schon an, über die Weihnachtstage intensiv trainieren zu wollen, um in Topform das Bayern-Spiel bestreiten zu können. Wie auch Rose verlangt, dass in der letzten Trainingswoche vor dem Urlaub die Intensität des RB-Trainings nicht heruntergefahren wird. «In einer Phase, wo keiner weiß, was richtig und was falsch ist, wann Training und Urlaub gemacht werden soll, nutzen wir die Zeit sehr gut, das hat auch das Testspiel gegen Radom bestätigt», sagte Rose.
Zufrieden war der RB-Coach auch mit den vielen Nachwuchsspielern der U17 und U19, die er ins Training integriert und gegen Random eingesetzt hatte. Sie sollen bei den Profis Erfahrungen sammeln und diese in ihre Teams tragen. Dass der eine oder andere von ihnen das Zeug hat, einmal ganz oben anzukommen, will Rose nicht ausschließen. «Aber sie haben noch sehr, sehr viel zu tun», sagte der Trainer. Immerhin dürfen sie mangels Personal auch in dieser Woche noch mittrainieren und wohl auch im Testspiel am Freitag (14.00 Uhr) gegen AC Horsens aus Dänemark auflaufen.
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