Rasche Umsetzung von Programm für Afghanistan gefordert
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Rasche Umsetzung von Programm für Afghanistan gefordert

07.10.2022

Die Thüringer Beauftragte für Integration, Migration und Flüchtlinge hat die schleppende Arbeit an dem vereinbarten humanitären Bundesaufnahmeprogramm für Menschen aus Afghanistan kritisiert. «Angehörige der Hazara werden von den Taliban in Afghanistan systematisch verfolgt und ermordet», sagte Mirjam Kruppa am Freitag in Erfurt. Um wenigstens einen Teil der besonders gefährdeten Menschen zu schützen, brauche es «endlich humanitäre Aufnahmeprogramme». Die Ampel-Koalition hatte ein Aufnahmeprogramm für Schutzbedürftige aus Afghanistan in ihrem Koalitionsvertrag vereinbart.

Die Taliban sind seit August 2021 wieder an der Macht. Erst am vergangenen Freitag waren bei einer Attacke auf eine Schule in dem Viertel Dashte Barchi, das mehrheitlich von den schiitischen Hazara bevölkert wird, 53 Schülerinnen und Schüler gestorben. 110 weitere wurden verletzt. Bei Afghanen innerhalb und außerhalb des Landes löste der Anschlag großes Entsetzen aus. Zunächst bekannte sich niemand zu der Tat. Ähnliche Bluttaten hatte in der Vergangenheit die sunnitische Terrormiliz Islamischer Staat (IS) verübt.

In Thüringen wohnhafte Menschen aus der Volksgruppe der Hazara wendeten sich fast täglich in größter Sorge um das Leben ihrer Angehörigen in Afghanistan an sie, sagte Kruppa. «Das Mindeste, was wir tun können, ist eine Tür zur Rettung zu öffnen.»

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© dpa-infocom, dpa:221007-99-42251/2

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