Ramelow: «Ich bin ein Fußball-Neutrum»
Thüringens Ministerpräsident Bodo Ramelow hat sich als Nicht-Fußallfan geoutet. «Ich bin ein Fußball-Neutrum», sagte der Linke-Politiker der Deutschen Presse-Agentur in Erfurt. Weil er sich ohnehin kaum für Fußball interessiere, stelle sich die Frage nicht, ob er die Fußball-WM in Katar vor dem Fernseher verfolgen werde oder bewusst boykottiere.
Er schaue sich ganz selten - wenn es zeitlich passe - einmal ein spannendes Fußballspiel an. «Meine Frau hat da schon mehr Interesse», so Ramelow. Als ehemaliger Gewerkschaftsfunktionär interessiere ihn mehr als die Spiele in Katar, wie die Arbeitsbedingungen auf den Baustellen der Stadien waren «und wie viele Menschen auf den Baustellen gestorben sind».
Ramelow warnte davor, die Fußballspieler, die in dem Wüstenstaat um den WM-Titel kämpften, für die Entscheidung des Weltverbands FIFA für Katar sowie die dortigen Arbeitsbedingungen und Menschenrechtsfragen in Haftung zu nehmen.
Einen direkten Bezug zum Vereinsfußball hat Thüringens Regierungschef dennoch: «Ich bin Vereinsmitglied des Fanprojekts von Carl Zeiss Jena», sagte er.
Das umstrittene Fußball-Turniers, auf das sich das kleine arabische Land seit Jahren vorbereitet hat, startet am Sonntag mit einer Show. Das Eröffnungsspiel bestreitet der WM-Gastgeber gegen Ecuador.
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