Besucher schlendern über einen Weihnachtsmarkt., © Jan Woitas/dpa/Symbolbild
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Protest gegen Gema-Gebühren: Keine Musik auf Weihnachtsmarkt

04.12.2023

Fünf Stunden ohne «Last Christmas» und Co.: Auch auf Thüringens größtem Weihnachtsmarkt in Erfurt ist am Montag für einige Zeit keine Musik zu hören gewesen. «Das Thema hat schon Brisanz», sagte Marktmeister Sven Kaestner. Wie einige andere Weihnachtsmärkte in Deutschland verzichtete der Erfurter Markt aus Protest gegen erhöhte Kosten für Musik auf eben solche. «Es geht nicht darum, dass wir nicht bezahlen wollen; es geht darum, dass viele offenen Fragen zur Zusammenarbeit mit Gema noch nicht beantwortet sind», betonte Kaestner.

Nach einer Neuberechnung hatte die Gema als Verwalterin der Musikrechte die Gebühren für den Erfurter Markt Kaestner zufolge drastisch erhöht: Demnach stiegen diese von 7000 Euro 2019 auf insgesamt 41.000 Euro im vergangenen Jahr.

Grundlage für die Berechnung der Gema ist die gesamte Veranstaltungsfläche des Weihnachtsmarkts. Der Ansatz ist aus Kaestners Sicht falsch: Denn obwohl das Bühnenprogramm nicht auf dem gesamten Domplatz zu hören sei, werde dafür der höchstmögliche Tarif berechnet.

Seitens der Gema wiederum heißt es, dass sich die Bemessungsgrundlage für die Gebühren seit 2011 nicht geändert habe. Allerdings hätten einige große Märkte zu kleine Flächen gemeldet, als es tatsächlich der Fall sei. Bis 2022 seien die Angaben nicht kontrolliert worden.

Deutschlandweit hat die Gema nach eigenen Angaben rund 3350 Rechnungen an Weihnachtsmarktbetreiber für das Jahr 2022 versendet. In 167 Fällen habe es höhere Gebühren gegeben, in 35 Fällen sogar im fünfstelligen Bereich.

© dpa-infocom, dpa:231204-99-176332/2

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